13.05.2015

Die Hälfte der Heizwärme kommt von der Sonne

Die Stadtwerke Crailsheim sind Gewinner des Stadtwerke-Awards 2015. Sie holten sich den Preis mit einem zukunftsorientierten Projekt zur Wärmeversorgung eines Wohngebietes auf thermosolarer Basis. Das Besondere an dem Konzept ist die Art, wie überschüssige Wärme gespeichert wird.

Rotes Rathaus Berlin

Crailsheim gewinnt mit smarter Wohngebiets-Versorgung Stadtwerke-Award

Mit einer Kollektorfläche von 7.500 Quadratmeter und einem europaweit einzigartigen Speicherkonzept deckt Deutschlands größte zusammenhängende Solarthermie-Anlage in Crailsheim den Wärmebedarf des Wohngebiets „Hirtenwiesen II“ zu 50 Prozent mit Sonnenenergie. Damit ist das Projekt der Stadtwerke Crailsheim ein intelligenter Ansatz, der Solarenergie den Weg in den noch stark fossil geprägten Wärmemarkt zu ebnen, meinte die Jury des Stadtwerke Awards und vergab die Auszeichnung in diesem Jahr an den Versorger der baden-württembergischen Kommune. Überschüssige Wärme wird bei dem Crailsheimer Konzept in speziellen, mit Überdruck arbeitenden Kurzzeitspeichern sowie in Erdsondenspeichern „eingelagert“.

Neben versorgungstechnischen Aspekten berücksichtigt das Konzept auch ökologische, städtebauliche und die Wohnqualität steigernde Gesichtspunkte. Besondere Bedeutung misst der Energiedienstleister der Einbindung des Projektes in die Gesamtstrategie der zukünftigen Energieversorgung bei.

Auf den zweiten Rang kam die EWE aus Oldenburg mit einem Hausspeichersystem zur Erhöhung der Solarstrom-Eigenverbrauchsquote. Die EAM-Tochtergesellschaft EnergieNetz Mitte belegte mit ihrem Konzept „Regenerative Beheizung von Gasdruckregelanlagen“ Platz drei. Ein Sonderpreis ging an die Stadtwerke Osterholz für ihre strategische Aufstellung als Unternehmen, das Energiewendeengagement und zukunftsfähiges wirtschaftliches Handeln verbindet.

Träger des Stadtwerke-Awards sind der Konferenzveranstalter Euroforum, das Stadtwerkenetzwerk Trianel und die Zeitschrift Energie & Management.

Autor*in: Wolfram Markus (Wolfam Markus ist Herausgeber des WEKA-Handbuchs "Kommunalpolitik")