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Flachdachrichtlinie 2023 – die aktuellsten Infos zur Bauwerksabdichtung

Flachdächer sind äußerst fehleranfällig - vom Planen über die Bauphase bis zum Unterhalt. Deshalb wurde die Flachdachrichtlinie vom Zentralverband des Deutschen Dachdeckerhandwerks e.V. und vom Hauptverband der Deutschen Bauindustrie e.V. als Hilfe vorgegeben. Erfahren Sie hier, was sich an der Flachdachrichtlinie (Gelbdruck 2023) geändert hat und was die diese sowie die Abdichtungsnorm DIN 18531 (August 2025) regeln.

neue Flachdachrichtlinie

Flachdachrichtlinie: Regeln zum Planen, Konstruieren und Ausführen flacher Dächer

Die „Flachdachrichtlinie“ oder „Fachregel für Abdichtungen“ wurde als Gelbdruck am 1. Juli 2023 veröffentlicht. Die bisherige Ausgabe von Mai 2019 ist damit überholt.

Flachdächer sind Dächer mit einer Dachneigung ≤ 10°. Der Neigungsbereich zwischen 5° und 20° wird als „flach geneigtes Dach“ bezeichnet.

Die Abdichtung von Flachdachflächen soll weiterhin ein Mindestgefälle von 2 % haben, das nur in begründeten Fällen unterschritten werden sollte. Unter Berücksichtigung von zulässigen Ebenheitstoleranzen der Unterkonstruktion oder Behinderung des Wasserablaufs durch Überlappungen der Bahnen ist ein Mindestgefälle von 5 % zu empfehlen.

Die wichtigsten Neuerungen der Flachdachrichtlinie 2023

Folgende Änderungen bringt der Gelbdruck der Flachdachrichtlinie 2023 mit sich:

  • Barrierefreie Tür- und Fensteranschlüsse sind jetzt detailliert geregelt (keine „Sonderlösung“ mehr, sondern integraler Bestandteil).
  • Reduzierte Türanschlusshöhen (≥ 5 cm) sind mit klaren Ausführungsdetails beschrieben.
  • Schutz gegen Wasserunterläufigkeit und neue Anforderungen an Oberflächenschutz, insbesondere bei APP-Bahnen.
  • Detailregelungen zu Fugenüberlappungen, Mindestfügebreiten und Türanschlüssen.

Hier ist ein Beispieldetail eines barrierefreien Türanschlusses an einen Laubengang zu sehen.

Dieses Detail kann in den Formaten DWG, DXF und PDF am Ende dieses Beitrags kostenfrei heruntergeladen werden.

Detail barrierefreier Tueranschluss
Baudetail eines barrierefreien Türanschlusses an einen Laubengang

Barrierefreiheit und Abdichtung

Im Gelbdruck der Flachdachrichtlinie werden barrierefreie Übergänge nun aufgenommen. Sie gelten nicht mehr als abdichtungstechnische Sonderlösungen.

Flachdachrichtlinie versus Abdichtungsnorm DIN 18531

Nach wie vor bestehen in der Fachwelt Unzufriedenheit und Unsicherheit wegen der unterschiedlichen Planungsvorgaben in der Fachregel und in der DIN-Norm für Dachabdichtungen. Die DIN 18531 (Dachabdichtungen) wurde im August 2025 überarbeitet. Die neue Normenreihe (Teil 1-5) nähert sich nun der Flachdachlinie an. Sie enthält zudem neue Planungshinweise zu barrierefreien Anschlüssen und Anforderungen an Gefälle.

Da beide Regelwerke angewendet werden können, sollten Planer in der Praxis vorgeben bzw. vereinbaren, ob ausschließlich die DIN 18531 (Dachabdichtungen) oder die Flachdachrichtlinie verwendet werden soll.

Die neue DIN-Norm für Dachabdichtungen muss erst den Status, die begründete Vermutung, erlangen, dass sie zu den anerkannten Regeln der Technik gehört. Dies gilt allgemein im Übrigen für alle Nachfolgenormen der DIN 18195 (Bauwerksabdichtung), als da sind DIN 18531, DIN 18532, DIN 18533, DIN 18534 und DIN 18535.

In der folgenden Abbildung ist der Zusammenhang der verschiedenen Regelwerke für Bauwerksabdichtung und flache Dächer übersichtlich dargestellt.

Zusammenspiel Normenwerke
Zusammenspiel der Normenwerke

Regeln der Flachdachrichtlinie ergänzt um ATV DIN 18336 – Abdichtungsarbeiten

Die VOB Vergabe- und Vertragsordnung für Bauleistungen – Teil C (VOB/C): Allgemeine Technische Vertragsbedingungen für Bauleistungen (ATV) – Abdichtungsarbeiten wurden 2023 komplett überarbeitet.

Mit der VOB/C-Novelle 2023 wurde auch die ATV-Norm DIN 18336 Abdichtungsarbeiten überarbeitet.

In der neuen DIN 18336 werden alle Abdichtungsbauweisen geregelt. Hierbei wurden auch die Inhalte der DIN 18338 Dachabdichtungsarbeiten und der DIN 18554 Gussasphaltarbeiten, soweit sie sich mit Abdichtungen beschäftigen, in die neue DIN 18336 aufgenommen.

Neben Abdichtungen mit Bitumenbahnen, Kunststoffbahnen und Flüssigkunststoff wurden neu auch Abdichtungen im Verbund, z.B. für Balkone und Terrassenflächen, geregelt.

Ganz neu geschaffen wurde ein Teil, der ausschließlich „nachträgliche Abdichtungen erdberührter Flächen und Bauteile“ regelt.

Hierzu gehören:

  • nachträgliche Abdichtungen mit Bitumendickbeschichtungen (PMBC),
  • Injektionen für das nachträgliche Einbringen von Horizontalsperren und
  • Schleierinjektionen mit Acrylatharzen für eine nachträgliche Außenabdichtung.

Fazit: Wer gibt die allgemein anerkannte Regel der Technik für flache Dächer vor?

Der Gelbdruck der Flachdachrichtlinie (2023) und die DIN 18531 (2025) bilden gemeinsam die Grundlage für Planung und Ausführung von Flachdächern. Die Praxis wird zeigen, welches Regelwerk in Zukunft als allgemein anerkannte Regel der Technik bezeichnet wird und damit als Planungs- und Ausführungsgrundlage dient.

Im Praxishandbuch zur Baukonstruktion und der dazugehörigen Detaildatenbank finden Sie u.a. das Thema Abdichtung und Flachdachrichtlinie perfekt aufbereitet. Damit führen Sie Ihre Werk- und Detailplanung schnell und sicher aus.

Erfahren Sie mehr dazu auf: https://shop.weka.de/baudetails

Autor*in: WEKA Redaktion

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