Durch die DIN EN ISO 50001:2011 (Energiemanagement – Anforderungen mit Anleitungen zur Anwendung) gibt es seit November 2011 einen Anforderungskatalog für deutsche und weltweit tätige Unternehmen zur systematischen Einführung und zum kontinuierlichen Betrieb eines Energiemanagementsystems.
Generelles Ziel dieser Norm ist es, Organisationen beim Aufbau von Systemen und Prozessen zur Verbesserung ihrer Energieeffizienz zu unterstützen.
Was die ISO 50001 fordert:
Das Energiemanagementsystem nach ISO 50001 zeichnet sich neben der energetischen Bewertung von Prozessen im Wesentlichen durch die zu implementierenden Dokumentationen inklusive der Lenkung von Dokumenten und Aufzeichnungen sowie der externen Zertifizierung durch ein akkreditiertes Institut aus. Die ISO 50001 stellt wie auch andere Managementsysteme hohe Anforderungen an die Dokumenten- und Ablauflenkung sowie die Verbreitung des Energiemanagementsystems im gesamten Unternehmen. Hierzu sind zahlreiche Vorbereitungen wie beispielsweise die Ernennung eines Energiemanagers und eines Energieteams oder die Analyse der Unternehmensstrukturen notwendig. Ein regelmäßiger Überprüfungsmechanismus (PDCA-Zyklus) soll die kontinuierliche Verbesserung des Energiemanagementsystems sicherstellen.
Die Anforderungen der DIN EN ISO 50001:2011 sind für jedes Unternehmen umsetzbar – unabhängig von Größe und Art und losgelöst von den geografischen, kulturellen und sozialen Rahmenbedingungen. Dabei werden vor allem die Aktivitäten betrachtet, die das Unternehmen tatsächlich auch (energetisch) beeinflussen kann. Des Weiteren beinhaltet die DIN EN ISO 50001:2011 nur Anforderungen, die in einem objektiven Audit überprüft werden können.
Geschichte der Norm
Weltweit existieren bereits seit dem Jahr 2000 Normungen und Zertifizierungen im Bereich Energiemanagement. Während in Deutschland am 1. August 2009 die europäische Norm für Energiemanagementsysteme, die DIN EN 16001:2009 in Kraft trat, lag bereits zu diesem Zeitpunkt die ISO 50001 als internationaler Anforderungskatalog für Energiemanagementsysteme im Entwurf vor. Grund für die Parallelentwicklung einer internationalen und einer europäischen Norm war, dass die International Organization for Standardization (ISO) bis 2008 auf Betreiben der USA und Brasiliens zunächst einen eigenen Ansatz für ein Energiemanagementsystem entwickelte. Später gründete sich das ISO Projekt Committee PC242, welches auch durch Vertreter des DIN besetzt ist.
Auch wenn beide Ansätze anfänglich parallel entwickelt wurden, so ist ihnen gemeinsam, dass sich beide harmonisch in die Landschaft der bereits existierenden Managementsysteme einfügen.
DIN EN 16001:2009 ist zum April 2012 zurückgezogen worden.