03.12.2015

Vorreiter unter den Bundesländern

Als erstes Bundesland verzichtet Schleswig-Holstein in seiner Landesregierung komplett auf die Verwendung von Frischfaserpapier und setzt stattdessen ausschließlich Recycling-Papier ein. Das entlastet die Umwelt sowie auch die Staatskasse – um zwar um rund 300.000 Euro jährlich.

Das Münchner Rathaus

Landesregierung in Schleswig-Holstein setzt nur noch Recycling-Papier ein

Die Landesregierung in Schleswig-Holstein will in Zukunft ausschließlich Recycling-Papier verwenden, das mit dem Blauen Engel gekennzeichnet ist. „Damit machen wir einen wichtigen Schritt hin zu einer nachhaltigeren Beschaffung, die deutlich klima- und ressourcenschonender ist. Außerdem sind die Kosten geringer: Wir sparen mehr als 300.000 Euro pro Jahr“, so Umwelt-Staatssekretärin Ingrid Nestle. Schleswig-Holstein ist das erste Bundesland, das zu 100 Prozent auf Recycling-Papier umstellt.

Der entsprechende Beschluss der Staatssekretäre erweitert eine Entscheidung der Landesregierung von 1997. Damals war festgelegt worden, grundsätzlich Recycling-Papier zu verwenden, es waren aber auch andere Papiere zugelassen. Inzwischen sind Recyclingprodukte für alle behördlichen Einsatzzwecke – selbst für Archivierungen über 100 Jahre – uneingeschränkt verwendbar. Nestle: „Auf Frischfaserpapier kann man nun komplett verzichten.“

Hintergrund: Recycling-Papier hat gegenüber Frischfaserpapier deutliche Umweltvorteile. Für die Herstellung von 500 Blatt DIN A 4 Frischfaserpapier werden nach Angaben des Umweltinstituts München 7,5 bis 15 Kilowattstunden Strom, 75 bis 250 Liter Frischwasser und 5,5 bis 6,3 Kilogramm Holz benötigt. Für die Produktion derselben Menge Recycling-Papier werden lediglich zwischen 2,5 und 7,5 kWh Strom und 25 bis 50 Liter Frischwasser verbraucht. Auf den Rohstoff Holz kann ganz verzichtet werden, stattdessen werden zwischen 2,8 bis 3,3 Kilogramm Altpapier eingesetzt.

Autor*in: Wolfram Markus (Wolfam Markus ist Herausgeber des WEKA-Handbuchs "Kommunalpolitik")