28.04.2015

Alles klar in Sachen Zukunft

Die Wasserverbände im ländlichen Raum Sachsen-Anhalts sind von der demografischen Entwicklung erheblich betroffen. Es gilt daher, die Versorgungsstrukturen zu optimieren. Auf einem guten Weg ist hier der Verband Stendal-Osterburg unterwegs. Er zeigt technischen Weitblick.

Das Münchner Rathaus

Wasserverband Stendal-Osterburg weiht umgebaute Versorgungsanlagen ein

Mit dem Umbau des Wasserwerks Groß Schwarzlosen und der Erweiterung des durch den Hochbehälter Hüselitz versorgten Gebietes ist die Trinkwasserversorgung im südlichen Gebiet des Wasserverbandes Stendal-Osterburg (Sachsen-Anhalt) technisch bestens für Herausforderungen wie den demografischen Wandel gerüstet. Als Folge der Baumaßnahmen werden die Wasserwerke Grieben und Tangerhütte überflüssig, ihre Versorgungsgebiete bedient künftig Groß Schwarzlosen mit.

Bei der Einweihung der ersten drei Bauabschnitte des Neustrukturierungsprojekts wies Sachsen-Anhalts Umweltminister Dr. Hermann Onko Aeikens darauf hin, dass die Wasserverbände im ländlichen Raum vom demografischen Wandel stark betroffen seien. Um weitere Anstöße für Strukturdiskussionen zu geben, habe die Landesregierung Vorstellungen zu effizienten Strukturen der Aufgabenträger der öffentlichen Wasserversorgung und Abwasserbeseitigung vorgelegt. Aeikens erklärte, dass der Wasserverband Stendal-Osterburg bereits vernünftig strukturiert sei. „Der Handlungsdruck ist sicher andernorts größer, Optimierung bleibt dennoch eine Daueraufgabe.“ Gleichzeitig zeige der Verband mit seiner neuen Trinkwasserkonzeption technischen Weitblick. „Ich bin zuversichtlich, dass der Wandel hier vor Ort gut gemanagt wird“, so der Minister.

Für den geplanten Anschluss der Versorgungsgebiete Grieben und Tangerhütte an das Versorgungsgebiet Groß Schwarzlosen sind insgesamt fünf Teilprojekte vorgesehen. Die ersten drei Maßnahmen sind abgeschlossen. Dazu zählt die Trinkwasserleitung Bellingen – Demker – Weißewarte (8,3 Kilometer), der Umbau des Wasserwerks Groß Schwarzlosen (u. a. Erneuerung des Betriebsgebäudes, Wasseraufbereitung, Spülwasserbehandlung) sowie die Trinkwasserleitung von Großschwarzlosen bis Tangerhütte (11 Kilometer). Die Baukosten betrugen insgesamt etwa 7,1 Millionen Euro, das Land stellte 3,6 Millionen Euro an Fördermitteln zur Verfügung. Grund für die Neustrukturierung ist der sinkende Trinkwasserverbrauch aufgrund der Bevölkerungsentwicklung. Auch entsprach die bestehende Aufbereitungstechnologie nicht mehr dem Stand der Technik.

Der Wasserverband Stendal-Osterburg (WVSO) ist zuständig für die Trinkwasserversorgung und die Abwasserbeseitigung für rund 60.000 Menschen.

Autor*in: Wolfram Markus (Wolfam Markus ist Herausgeber des WEKA-Handbuchs "Kommunalpolitik")