08.09.2017

Bürgerbefragung zum öffentlichen Dienst

Von Staatsverdrossenheit bei jungen Menschen keine Spur. Bei ihnen kommen die Beschäftigten im öffentlichen Dienst besser weg als bei jeder älteren Altersgruppe. Das ist eines der Ergebnisse einer wiederholten Bürgerbefragung zum öffentlichen Dienst durch forsa, die am 24. August 2017 vorgestellt wurde.

Bürgerbefragung

Positives Ergebnis der Bürgerbefragung

Laut den Ergebnissen der vom dbb beauftragten Studie sind Menschen zwischen 14 und 29 Jahren zu 82 Prozent der Meinung, dass die Gesellschaft der Globalisierung einen starken Staat entgegensetzen muss, der die Bürger vor ausufernden Entwicklungen schützt. Damit liegen die jungen Menschen sieben Prozentpunkte über dem altersgruppenübergreifenden Gesamtergebnis. Noch deutlicher setzen sich die jungen Menschen bei der Frage ab, ob der öffentliche Dienst den Steuerzahler zu viel kostet: Drei Viertel glauben, dass das nicht der Fall ist – deutliche elf Prozentpunkte mehr als bei der Gesamtbevölkerung.

Im Ansehen bleibt die Feuerwehr Spitzenreiter

Wie in den Jahren zuvor steht der Feuerwehrmann im Ansehen unangefochten an der Spitze. Die weiteren Ergebnisse der „Bürgerbefragung öffentlicher Dienst“ bestätigen die Trends der letzten Jahre: Bildung ist und bleibt eine der wichtigsten staatlichen Dienstleistungen für die Bürger. Die Top 10 der Behörden und Einrichtungen führen weiterhin die Schulen an, aber auch Kindergärten und (Fach-)Hochschulen sind vertreten. Entsprechend sind Lehrer, Erzieher und Professoren ebenso in den Top 10 der Berufe mit dem höchsten Ansehen zu finden.

Die Gewinner

Das Ansehen der Mitarbeiter von Klärwerken ist in der Bevölkerung im Vergleich zum Vorjahr deutlich gewachsen. Fast zwei Drittel der Deutschen haben großen Respekt vor ihrer Arbeit. Mit einer Steigerung von sieben Prozentpunkten gehören sie zu den größten Gewinnern der jährlichen repräsentativen Studie zum Renommee verschiedener Berufe. Das Meinungsforschungsinstitut Forsa befragte dafür 1.001 Bürger.

Gutes Image der Beamten

Auch der Ruf des Beamtentums habe sich weiterhin positiv entwickelt. Denn eine deutliche Mehrheit der Bundesbürger schreibe den Beamten positive Eigenschaften zu, beispielsweise Pflichtbewusstsein (75 Prozent, + 1 im Vergleich zu 2016), Verantwortungsbewusstsein (74 Prozent, + 2 im Vergleich zu 2016), Zuverlässigkeit (75 Prozent, + 7 im Vergleich zu 2016) und Kompetenz (71 Prozent, + 6 im Vergleich zu 2016). Negative Eigenschaften wie Sturheit werden hingegen, gerade im Vergleich zur ersten Befragungen im Jahr 2007, immer seltener genannt.

Autor*in: Werner Plaggemeier (langjähriger Herausgeber der Onlinedatenbank „Personalratspraxis“)