Mehr Zeit, mehr Wirkung: Die Viertagewoche für Arbeitgeberinnen mit Weitblick
Damit die Viertagewoche nicht zur Stolperfalle wird, braucht es einen durchdachten rechtlichen Rahmen. Drei Modelle kommen infrage – je nach Branche, Teamstruktur und Zielsetzung.
Zuletzt aktualisiert am: 21. November 2025

Selbstbestimmt arbeiten, produktiv bleiben und trotzdem Zeit fürs Leben haben – genau das wünschen sich viele Frauen in Führungs- und Fachpositionen. Kein Wunder also, dass die Viertagewoche längst mehr als ein Trend ist. Laut Randstad-Studie würde jede dritte Berufstätige einen Vollzeitjob mit kürzerer Arbeitswoche bevorzugen. Für viele ist klar: Mehr Freiraum schafft mehr Fokus – beruflich und privat.
Wer als Arbeitgeberin zeitgemäß führen und qualifizierte Talente binden will, kommt an flexiblen Arbeitszeitmodellen kaum noch vorbei. Die Viertagewoche ist dabei ein starkes Signal: Wir verstehen, wie moderne Arbeit heute funktioniert.
Modell 1: Gleicher Lohn bei gleicher Wochenarbeitszeit
Hier bleibt die Gesamtstundenzahl gleich, wird aber auf vier Tage verteilt.
!Wichtig: Die tägliche Arbeitszeit darf 10 Stunden nicht überschreiten – auch nicht durch Überstunden. Die Einhaltung des Arbeitszeitgesetzes ist zwingend.
Vorteil: Kein Einkommensverlust – hohe Planbarkeit.
Herausforderung: Längere Tage können körperlich und mental fordernd sein
Modell 2: Weniger Arbeit – weniger Gehalt
Reduzierte Stunden, reduziertes Gehalt – ein klassisches Teilzeitmodell. Für die Umsetzung ist eine schriftliche Vereinbarung nötig. Ab 15 Mitarbeitenden besteht ein Anspruch auf Teilzeit, sofern keine betrieblichen Gründe dagegen sprechen.
Vorteil: Flexibilität mit finanzieller Planungssicherheit.
Ideal für: Mütter oder pflegende Angehörige, die bewusst kürzertreten möchten.
Modell 3: Weniger Stunden – gleiches Gehalt
Die Königsdisziplin unter den Modellen: Die Arbeitszeit sinkt, das Gehalt bleibt. Möglich wird das durch steigende Produktivität, etwa durch optimierte Prozesse oder digitale Tools.
Vorteil: Hohe Mitarbeiterbindung, moderne Positionierung als Arbeitgeberin.
Aber: Nur tragfähig, wenn der Output pro Stunde tatsächlich steigt.
Lohnt sich die Viertagewoche für Ihr Unternehmen?
Vorteile:
- Attraktivität für Bewerberinnen und junge Talente steigt
- Höhere Motivation und Produktivität
- Arbeitgeberinnen-Image: modern, vertrauensvoll, empathisch
Herausforderungen:
- Komplexe Dienstplanung bei Teilzeit-Mix
- Mehr Belastung an einzelnen Tagen
- Lohnfortzahlung bei Krankheit fällt bei kürzerer Woche stärker ins Gewicht
Fazit
Die Viertagewoche ist kein Modetrend – sondern ein echter Mehrwert für Unternehmen, die Vertrauen, Lebensqualität und Effizienz in Einklang bringen wollen. Für weibliche Fach- und Führungskräfte sendet dieses Modell ein klares Signal: Hier zählt nicht nur Leistung, sondern auch Balance.