Deutsch-französischer Impuls zur Arbeitskräftemobilität
Bereits kurze Zeit nach dem deutsch-französischen Ministerrat in Toulon ist ein erster Schritt zur Umsetzung der dort verabschiedeten deutsch-französischen Wirtschaftsagenda erfolgt. Beide Regierungen haben sich jüngst zu einer verstärkten Zusammenarbeit im Bereich der Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik bekannt.
Zuletzt aktualisiert am: 9. Oktober 2025

Gemeinsam mit Bundesministerin Bärbel Bas und ihren französischen Amtskolleginnen Cathrin Vautrin und Astrid Panosyan-Bouvet haben die deutschen und französischen Sozialpartner nun Positionen zur Gestaltung fairer Arbeitskräftemobilität formuliert. Das gemeinsame Papier ist ein Ergebnis des deutsch-französischen Sozialgipfels, der am 1. Juli in Berlin unter Vorsitz der Arbeitsministerinnen beider EU-Länder stattgefunden hat. Beteiligt ist zudem die deutsch-französische Expertengruppe zur Zukunft der Arbeit.
Mobilität unterstützt die Deckung von Arbeits- und Fachkräftebedarfen
Ein Schlüsselfaktor für einen funktionierenden Binnenmarkt und die Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit Europas ist faire Arbeitskräftemobilität. Sie unterstützt die Deckung von Arbeits- und Fachkräftebedarfen, ermöglicht es Arbeitnehmenden, wertvolle Erfahrungen und Kompetenzen zu erlangen, und eröffnet Unternehmen zusätzliche Möglichkeiten. Unfaire Praktiken wie Unterbezahlung, schlechte Arbeitsbedingungen und Ausbeutung hingegen verhindern einen fairen Wettbewerb und schaden letztlich dem Europäischen Binnenmarkt. Ein Ziel sollte sein, Mobilität für beide Seiten – Arbeitgebende und Arbeitnehmende – so einfach wie möglich zu gestalten. Gleichzeitig sind aber auch klare Rahmenbedingungen und eine konsequente Durchsetzung von Bedeutung. Zudem muss sichergestellt sein, dass Mobilität auch fair vonstattengeht.
Empfehlungen zum Informationsaustausch und zur Digitalisierung
Hierzu finden sich in dem gemeinsamen Papier konkrete Vorschläge, beispielsweise zum verbesserten Informationsaustausch und zur verstärkten Digitalisierung. Die Ministerinnen haben dies zudem in einem Schreiben an die zuständige Exekutiv-Vizepräsidentin der EU-Kommission, Roxana Minzatu, übermittelt. So können die gemeinsamen Überlegungen und insbesondere die Erfahrung und Expertise der Sozialpartner bei den geplanten Initiativen der EU-Kommission, insbesondere bei dem für 2026 angekündigten „Labour Mobility Package“, berücksichtigt werden. Damit möchten beide Länder, Deutschland und Frankreich, ihrer besonderen Verantwortung für den erfolgreichen Wandel und die Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit Europas Rechnung tragen. Denn die aktuellen Herausforderungen lassen sich am besten durch abgestimmtes und entschlossenes gemeinsames Handeln unter Einbindung der Sozialpartner als zentrale gesellschaftliche Akteure bewältigen.