29.06.2017

Beschäftigungsentwicklung in Deutschland seit dem Jahr 2000

Aus der Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage einer Bundestagsfraktion zu den beschäftigungspolitischen Auswirkungen in den vergangenen Jahren ergeben sich u.a. interessante Entwicklungen sowohl bei der Erwerbstätigkeit als auch bei den Beschäftigungsformen und zur geleisteten Jahresarbeitszeit.

Beschaeftigungsentwicklung

Erwerbstätigkeit ab dem 65. Lebensjahr nimmt zu

Die Zahl der abhängig Beschäftigten ist vom Jahr 2000 bis 2015 von 29.862 Tsd. auf 32.367 Tsd. gestiegen. Wie sich aus der Antwort der Bundesregierung (BT-Drucksache 18/12488) aber näher ergibt, sank zunächst diese Zahl in den Jahren von 2000 bis 2005 auf 28.992. Auch in 2009 war ein leichter Beschäftigungsrückgang zu verzeichnen. Die Zahl der in Bildung oder Ausbildung befindlichen Erwerbstätigen ist seit Jahren in etwa konstant bei knapp 3,1 Mio. Eine ständige leichte Zunahme ist bei den Erwerbstätigen ab 65. Lebensjahr zu verzeichnen. Die Zahl entwickelte sich von 372.000 im Jahr 2000 auf 1,036 Mio. im Jahr 2015.

Beschäftigung in Teilzeit steigt

Bei näherer Betrachtung ergibt sich aber, dass sich die Zahl der Vollzeitbeschäftigten in den Jahren von 2000 bis 2005 von 66 Prozent auf 60,9 Prozent aller Kernerwerbstätigen verringerte. In den Folgejahren trat keine wesentliche Steigerung mehr ein. So waren im Jahr 2015 nur 59,3 Prozent der Kernerwerbstätigen (bis zum 64. Lebensjahr) in Vollzeitbeschäftigung. Hingegen stieg die Zahl der Teilzeitbeschäftigten von 1,72 Mio. (bei mehr als 20 Std. wöchentlich) auf 3,41 Mio. und die der Teilzeitbeschäftigten unter 20 Std. wöchentlich von 3,94 Mio. in 2000 auf 4,84 Mio. in 2015. Hinzu kommt die Zahl der geringfügig Beschäftigten, die von 1,75 Mio. auf 2,34 Mio. stieg.

Durchschnittliche Jahresarbeitszeit sinkt

Die durchschnittliche Jahresarbeitszeit der Erwerbstätigen in Deutschland ist seit der Jahrtausendwende deutlich gesunken. Die durchschnittliche Arbeitszeit eines Erwerbstätigen lag im Jahr 2000 bei rund 1.452 Stunden, im Jahr 2015 bei rund 1.368 Stunden und im Jahr 2016 bei rund 1.363 Stunden. Die Bundesregierung führt das gesunkene Arbeitszeitvolumen auf die steigenden Teilzeitquoten zurück.

Autor*in: Werner Plaggemeier (langjähriger Herausgeber der Onlinedatenbank „Personalratspraxis“)