09.08.2021

Wie Sie den Schallschutz im Büro verbessern

Lärm ist Schall, der als unerwünscht und belästigend empfunden wird. Dieses Empfinden ist natürlich höchst subjektiv. Das heißt aber nicht, dass Sie Lärmbeschwerden schlicht ignorieren könnten. Denn Lärm macht krank! Er führt zu vermehrtem Ausstoß des Stresshormons Adrenalin und belastet das Herz-Kreislauf-System.

Mann wünscht sich mehr Schallschutz im Büro

Sorgen Sie deshalb dafür, dass der Schallschutz im Büro jederzeit funktioniert, dass ungestört gearbeitet und kommuniziert werden kann.

In Phasen konzentrierten Arbeitens wird Sprache im Hintergrund häufig als Störung wahrgenommen. In kommunikativen Phasen wird dagegen gefordert, dass Sprache gut verständlich bleibt. Entsprechend sind Lösungen für den Schallschutz im Büro sehr stark vom jeweiligen individuellen Arbeitskontext abhängig. Darüber hinaus sollten weitere Faktoren berücksichtigt werden wie etwa die individuelle Lärmempfindlichkeit, der Einfluss, den Beschäftigte auf die Rahmenbedingungen und damit auf die Lärmexposition haben, und die Zusammenhänge mit anderen Parametern am Arbeitsplatz.

Zum effizienten Schallschutz im Büro ist es sinnvoll, bei allen baulichen Maßnahmen im Büro schallmindernde Maßnahmen von vornherein mitzubedenken und einzuplanen.

Schallabsorber gezielt einsetzen

Eine Möglichkeit sind Schallabsorber. Sie mindern die Schallreflexion an Oberflächen, indem sie die Schallenergie teilweise in Wärme umwandeln:

  • Poröse Schallabsorber wie z.B. künstliche Mineralfasern oder offenporige Schaumstoffe wirken dadurch, dass sich die bewegten Luftteilchen innerhalb der Poren bewegen und dadurch an Energie verlieren. Wichtig: Die Poren dürfen nicht verschlossen werden, z.B. durch Anstrichfarben. Der Schallabsorptionsgrad wirkt bei hohen Frequenzen am stärksten. Bei mittleren und tiefen Frequenzen hängt die erzielte Wirkung von der Materialdicke ab.
  • Resonanzabsorber sind Platten oder Folien, hinter denen Luft eingeschlossen ist. Diese schwingt bei auftreffendem Schall mit und reduziert dadurch die Schallwirkung. Mit dem ausgewählten Material, seiner Dicke, der Größe der Platten und deren Abstand zur Wand kann die Wirkung auf den auftretenden Schall abgestimmt werden.

Akustikdecken anbringen

Häufig bietet sich zur Verbesserung des Schallschutzes im Büro auch die Decke als schallabsorbierende Fläche an, da sie meist ohne größere Veränderung der Büroeinrichtung angebracht werden kann. Die Akustikplatten gibt es in standardisierter Form und Größe z.B. aus Mineralwolle oder als gelochter Gipskarton.

Kann die Decke nicht vollständig verkleidet werden, kommen häufig Baffeldecken oder Lamellendecken zum Einsatz. Dabei handelt es sich um Elemente, die vertikal von der Decke abgehängt sind. Sie können aus unterschiedlichen Materialien bestehen und sind in vielen Formen und Größen erhältlich. Ähnlich wie Baffel- oder Lamellendecken wirken auch Deckensegel, z.B. aus Gipskartonplatten.

Schall- und Trennwände anbringen

Sind Wände z.B. schon durch Einbauschränke belegt, können diese mit schallabsorbierenden Schichten und Vliesen versehen werden. In größeren Büroeinheiten helfen oft mobile Trennwände, die Schallwirkung zu reduzieren. Je nach gewünschter Wirkung können sie nicht nur schallabsorbierend, sondern auch schallschirmende Wirkung haben. Sie können auch transparent ausgeführt werden, um weiterhin das Tageslicht nutzen zu können. Der Vorteil von mobilen Trennwänden ist ihre variable Nutzung. Die Beschäftigten können die mobilen Trennwände wie gewünscht einsetzen und sich individuell vor Lärm schützen.

Möbel zur Schallabsorption nutzen

Große Loungemöbel ermöglichen nicht nur erholsame Pausen und angenehme Besprechungen. Sie absorbieren auch Schall. In diesem Sinne sollte jede Anschaffung auch darauf ausgerichtet sein, den Lärm zu reduzieren.

Böden zur Schallreduktion nutzen

Trittschall kann mit Teppichböden oder Linoleum reduziert werden. In Fachgeschäften finden sich Teppiche mit „Akustikrücken“, die den Trittschall minimieren. Achten Sie darauf, dass der verwendete Bodenbelag kein Hindernis für z.B. Rollstuhlfahrer und Rollatornutzer ist. Ist der Schall tieffrequent, sollten Sie Bodenaufbauten in Betracht ziehen. Dadurch kann ein Hohlraum gebildet werden, der den Schall reduziert, insbesondere dann, wenn die Oberfläche gelocht wird.

Möglichkeit 6: Fensterflächen nicht vergessen

Beim Thema Schallschutz im Büro werden die Fenster häufig übersehen, obwohl sie hinsichtlich der Schalleigenschaften von Räumen eine beachtliche Wirkung haben. Insbesondere große Fensterfronten reflektieren den Schall. Hier kann mikroperforierte Alufolie, die in geeignetem Abstand zur Glasfläche angebracht wird, Abhilfe schaffen.

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Autor*in: Markus Horn