Büroarbeitsplätze: 10 Tipps, wie Sie bei Hitze am Arbeitsplatz cool bleiben
Auch bei bester Vorbereitung können Hitzewellen die Büroräume über das erträgliche Maß hinaus erwärmen. Zwar kann eine Reihe von technischen, organisatorischen und personenbezogenen Maßnahmen den Beschäftigten Erleichterung verschaffen, aber nicht jede Lösung passt in jedes Büro und zu jedem Team. Leiten Sie deshalb diese 10 Tipps für Maßnahmen gegen Hitze im Büro an die Führungskräfte weiter mit der Bitte, sie mit den Beschäftigten zu diskutieren. Wenn alle an einem Strang ziehen, können die Innentemperaturen oft auf ein erträgliches Maß gesenkt werden.

Als Führungskraft können Sie eine Vorauswahl treffen, welche der Tipps gegen Hitze am Arbeitsplatz Sie für zielführend halten und welche nicht. Es empfiehlt sich jedoch, vor der Umsetzung mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zu sprechen. Denn alle Maßnahmen entfalten nur dann ihre Wirkung, wenn die Beschäftigten den Sinn verstehen und aktiv mitmachen.
1. Entwärmungsräume einrichten
Wenn nicht alle Büroräume ausreichend gekühlt werden können, sprechen Sie mit den Beschäftigten, ob sie kleine und fensterlose Räume für Entwärmungspausen nutzen möchten. Hier ist der Aufwand, mit mobilen Kühlgeräten die Temperaturen zu reduzieren, vertretbar. Dies ist insbesondere eine sinnvolle Maßnahme für diejenigen Beschäftigten, die bei hohen Temperaturen Kreislaufprobleme haben. Die Innentemperatur sollte allerdings die Außentemperatur um nicht mehr als 6 °C unterschreiten.
2. Alle Beschattungsmöglichkeiten nutzen
Prüfen Sie, ob bei den Fenstern alle Beschattungsmöglichkeiten genutzt werden. So sollen die Jalousien nicht nur während, sondern auch nach der Arbeitszeit geschlossen werden. Sind von außen keine Beschattungsmöglichkeiten gegeben, prüfen Sie, ob die Fenster teilweise mit Thermofolien abgeklebt werden können. Diskutieren Sie das mit Ihren Beschäftigten – zwar können durch zusätzliche Beschattungen die Temperaturen sinken, aber nicht alle sitzen gerne in abgedunkelten Räumen mit eingeschränktem Sichtkontakt nach außen.
3. Lüftungsstrategie beschließen
Nicht selten sind Lüftungsmaßnahmen einzelnen Beschäftigten und damit dem Zufall überlassen. Besprechen Sie stattdessen mit dem Team, wie die Lüftung möglichst wirkungsvoll gestaltet werden kann. So sollen die Räume über Nacht auskühlen können. In den frühen Morgenstunden kann noch einmal ausgiebig gelüftet werden. Tagsüber sollten die Fenster geschlossen bleiben. Dies gilt insbesondere dann, wenn es eine Lüftungsanlage gibt. Das berühmte Durchlüften per Durchzug macht die Temperaturen keineswegs erträglicher, sondern bringt die Hitze erst recht in die Büroräume.
4. Thermische Lasten reduzieren
Sprechen Sie mit den Beschäftigten, wie thermische Lasten reduziert werden können. So sollen elektrische Geräte nur bei Bedarf betrieben und anschließend unmittelbar ausgeschaltet werden. Alles, was einen Motor hat oder leuchtet, gehört auf den Prüfstand.
5. Ventilatoren nutzen
Fragen Sie, ob die Beschäftigen Ventilatoren einsetzen wollen. Sind keine Deckenventilatoren möglich, können auch Tisch-, Stand- oder Turmventilatoren erleichternde Luftbewegungen erzeugen. Die Ventilatoren sollen dabei auf die Oberkörper ausgerichtet werden, da bei einem kalten Luftzug ins Gesicht eine „Sommererkältung“ droht.
6. Hitze-Homeoffice einführen
Werden besonders heiße Tage vorhergesagt, ermöglichen Sie den Beschäftigten, zwischen Büro und Homeoffice zu wählen. Wer zu Hause über kühle Räume verfügt, muss nicht unbedingt ins aufgeheizte Büro kommen.
7. Ausreichend trinken
Bei hohen Temperaturen verliert der menschliche Körper bis zu drei Liter Flüssigkeit am Tag. Lassen Sie an gut sichtbaren Stellen Wasserkrüge mit gekühltem Wasser aufstellen. Denn der Durst wird vielen erst bewusst, wenn die Möglichkeit zu trinken wahrgenommen wird. Diskutieren Sie mit den Beschäftigten, wie die regelmäßige Befüllung und Kühlung der Wasserkrüge sichergestellt werden kann.
8. Erfrischend essen
Lagern Sie im Kühlschrank Obst und Gemüse mit hohem Wassergehalt. Als kühle Zwischenmahlzeit können z.B. Gurken und Tomaten die Körper der Beschäftigten von innen kühlen. Vielleicht können Teammitglieder auch Salate oder kalte Suppen mitbringen? Auf jeden Fall sollte man in Hitzephasen fettreiche Mahlzeiten vermeiden und z.B. auf Reis, Gemüse und Salat umsteigen.
9. Die Haut kühlen
Zur kurzfristigen Abkühlung können die Beschäftigten die Handgelenke oder die Nackenpartie mit kaltem Wasser benetzen. Auch feuchte Tücher, die um Knöchel und Handgelenke gebunden werden, wirken kühlend. Ebenso vermitteln ätherische Öle, die auf Schläfen oder Gelenke aufgetragen werden und schnell verdunsten, ein Frischegefühl. Viele nutzen auch Wassersprays, um vor allem das Gesicht mit einem feinen und kühlen Wasserfilm zu überziehen. Die Wassersprays werden am besten im Kühlschrank aufbewahrt.
10. Die richtige Kleidung tragen
Ermutigen Sie die Beschäftigten, eine hitzeangepasste Kleidung, die das Schwitzen erleichtert, zu tragen. Sie soll feuchtigkeitsdurchlässig, leicht und bequem sein. Das Schuhwerk ist am besten luftdurchlässig. Sofern es Bekleidungsregelungen gibt (z.B. im Kundenverkehr), sollten diese gelockert werden. Ein Tipp, den alle zu Hause umsetzen können: Wer die Einlegesohlen der Schuhe über Nacht in den Kühlschrank legt hat mehrere Stunden eine angenehme Kühlung der Füße.
Hitze am Arbeitsplatz: Gut sichtbare Maßnahmen wie z.B. gekühltes Obst und gekühlte Getränke geben den Beschäftigten das Gefühl, dass sich der Betrieb für ihr Wohlbefinden engagiert. Damit wird die psychische Belastung, die Hitze immer auch bedeutet, reduziert. Eine ähnliche Wirkung hat das Sprechen über die Hitzebelastung: Wer sein Hitzeleid mit den Kolleginnen und Kollegen teilen kann, empfindet sich oft weniger stark belastet.