25.09.2017

Energiemonitoring: Von der Datenerfassung zum Datendurchblick

Energiemonitoring macht die Energieströme im Unternehmen transparent. Es wird kontinuierlich gemessen, ausgewertet und dargestellt, wer wann wie viel Energie erzeugt oder verbraucht. Energiemonitoring ist also nicht denkbar ohne Datenerfassung, Datenerfassung hingegen sehr wohl denkbar ohne Energiemonitoring. Dann ist sie jedoch nicht so detailliert, verlässlich, permanent und aufschlussreich.

energiemonitoring

Energiemonitoring erlaubt es Unternehmen, Zeiten, Orte und Anlagen mit einem ausufernden Energiebedarf genau zu bestimmen. Das deckt Lastspitzen auf, beugt Verschwendung vor und verbessert die Verhandlungsposition gegenüber dem Energieversorger. Viele Monitoringsysteme bemerken außerdem technische Probleme vor dem eigentlichen Auftreten und weisen darauf hin.

Diesen Vorteilen steht ein komplizierter und teurer Einbau von Hardware gegenüber. Fehlende Standards bei Technik und Verkabelung treiben den Aufwand für ein Energiemonitoring in die Höhe.

Aus diesen Elementen besteht Energiemonitoring

Energiedaten-Monitoringsysteme bestehen meist aus einem Sensor, einer Einheit zur Datenauswertung und einer zur Darstellung der Energiedaten. Damit stellen sich folgende Fragen:

  • Wie gelangen die Daten in das System?
  • Wie werden die Daten verarbeitet, gespeichert, sortiert und komprimiert, um zu verlässlichen Aussagen bei einem vertretbaren Speicheraufwand zu kommen?
  • Wie werden die Energiedaten aufbereitet, um dem Nutzer zu einer zuverlässigen Bewertung zu verhelfen?

Eingabe der Energiedaten

Eine wichtige Basis für das Energiemonitoring: die Abrechnungsdaten, die die Energieversorger übermitteln. Dazu zählen auch Treibstofflieferanten, Kontraktoren, Druckluftlieferanten etc.

Weitere mögliche Quellen für Energiedaten:

  • Gebäudeleittechnik
  • Aussagen von Mitarbeitern
  • Plandaten

Sind sie erst einmal installiert, erleichtern automatische Erfassungssysteme das Energiedatenmonitoring. Ihrem Betrieb stehen dabei eine große Auswahl von Messgeräten zur Verfügung.

  • (digitale) Zähler
  • Messklemmen
  • auswertende Schutzgeräte (Motorschutzschalter)
  • Daten aus Frequenzumformern
  • Daten aus Maschinensteuerungen

Verarbeitung von Energiedaten

Die Abtastfrequenz muss dicht genug gewählt werden, sodass keine Vorgänge unsichtbar bleiben. Sie sollte aber auch nicht zu hoch sein, da sonst die Anforderungen an den Speicher in die Höhe schnellen. Es gibt verschiedene Speicherkonzepte, die aber üblicherweise mit einem Verlust an Informationen einhergehen. Ein übliches Verdichtungsverfahren ist beispielsweise die Mittelwertbildung. Dabei werden die Daten geglättet, Ausreißer nach oben oder unten bleiben verborgen. Bei der Auswertung und der Entwicklung von Schlussfolgerungen und Maßnahmen sollten Sie dies stets beachten.

Ausgabe und Darstellung der Daten

Daten im Energiemonitoring bestehen aus den Elementen:

  • Zeitwert: Wann wurden die Daten erfasst?
  • Merkmal: Was wurde gemessen (z.B. Strom an Maschine 2 in Raum A)?
  • Merkmalswert (z.B. 12)

Energiedaten können Sie auf verschiedene Art und Weise darstellen. Behörden möchten vielleicht die Daten in einer Tabelle erhalten, Geschäftsführer als Zahl und Grafik, das Marketing hingegen nur in grafischer Form.

Die gebräuchlichste Art, Daten grafisch darzustellen, ist das Trenddiagramm. Hier wird der Merkmalswert auf der y-Achse eines Koordinatensystems eingetragen, der Zeitwert auf der x-Achse.

Autor*in: WEKA Redaktion