27.06.2016

Selbst- und Fremdmotivation – eine vergessene Disziplin?

„Ich habe ein Motivationsproblem, bis ich ein Zeitproblem habe“ – was als geflügelter Spruch unter Studenten gerne die Runde macht, hat einen wahren Kern: Vielen Menschen fällt es schwer, sich selbst zu motivieren und die gesteckten Ziele zu erreichen. Doch dabei helfen einige wenige Tricks, um sich selbst zu motivieren und Aufgaben sicher, gründlich und sinnvoll zu erledigen. Welche Tricks das sind, erfahren Sie hier.

Mann bietet Hand

„Morgen fang ich an“ … mit Joggen, mit dem Schreiben meiner Hausarbeit, mit den Personalgesprächen. Wer kennt diese Situationen nicht? Man nimmt sich etwas vor, doch dann lässt man sich nur zu gern ablenken. Es gibt bereits einen Fachbegriff dafür (zwar nicht erst seit gestern, aber er rückt immer mehr in die Öffentlichkeit): Prokrastination („Aufschieberitis“/Erledigungsblockade). Doch um dieses Phänomen soll es hier nicht gehen, sondern lediglich darum, wie Sie sich mit wenigen einfachen aber, effektiven Tricks selbst motivieren können.

Motivation aus dem Bewusstsein heraus, einen Beitrag zum Ganzen zu leisten

Geben Sie Ihren Aufgaben stets einen Sinn, eine größere Dimension: Ordnen Sie den Beitrag, die Aufgabe, die Sie zu bewältigen haben, immer in einen größeren Zusammenhang ein und denken Sie stets daran, dass die Aufgabe durchaus sinnvoll ist und einem größeren Ziel dient. Sie werden erkennen, dass allein diese Sinnstiftung Motivation genug sein kann, dranzubleiben und immer weiterzumachen.

Fokussieren Sie Ihre Kräfte

Sie müssen nicht immer alles allein und alles gleichzeitig machen. Delegieren Sie entsprechende Aufgaben und fokussieren Sie sich auf Ihre Kernkompetenzen. Machen Sie stets zuerst die Dinge, die wichtig sind und keinen Aufschub dulden. Manchmal sind Sie mit Fristsachen konfrontiert, die keine lange Wartezeit erlauben. Machen Sie diese Dinge zuerst und hangeln Sie sich dann zu den langfristigen Projekten. Es gilt: Wenn Sie sich länger als einige Tage in eine für Sie unbekannte Materie einarbeiten müssen, sind Sie gezwungen, sie an eine Fachstelle zu delegieren (Recht, IT, Personal etc.).

Denken Sie konstruktiv und kreativ

Probleme immer als Chance zu begreifen, halte ich persönlich für überflüssig. Anerkennen Sie Probleme als solche und gehen Sie konstruktiv und kreativ an sie heran. Die Schwere der Probleme erfordert immer auch ein gründliches, reflektiertes und kreatives Herangehen. Scheuen Sie sich nicht davor, einen einmal eingeschlagenen Weg zu verlassen, wenn Sie erkennen, dass er nicht zielführend ist. Haben Sie keine Berührungsängste vor unkonventionellen Ansätzen und bleiben Sie nicht in alten Mustern hängen.

Schaffen Sie ein kreatives Job-Design

Durch kluge Personalentscheidungen schaffen Sie ein konstruktives Arbeitsumfeld. Setzen Sie die Menschen gemäß ihren Fähigkeiten ein, und sie werden sich auch gemäß ihren Potenzialen entfalten können. Hüten Sie sich vor Personalverschleiß und bedenken Sie immer: Über- und Unterforderung sind pures Gift für ein konstruktives Arbeitsklima. Darüber hinaus sollten Sie bei besonders großen Projekten über ein „Incentive“-Modell nachdenken: Kleine Belohnungen und Anerkennungen (über die bestenfalls das Team abstimmen sollte) wie Eintrittskarten für ein Bundesliga-Spiel oder ein Gutschein für ein Abendessen kosten nicht viel, können aber die Moral Ihrer Mannschaft immens stärken.

Wenn Sie das beherzigen, werden Sie erkennen, dass selbst die größten Projekte nicht länger aufgeschoben werden müssen.

Autor*in: Benjamin Heimerl (Benjamin Heimerl ist Wahlkampfberater und Autor von „Praktische Redenbausteine für Bürgermeister“.)