20.04.2018

Mitgliederbefragungen – keine Angst vor der Basis!

Mitgliederbefragungen helfen, wenn sie richtig durchgeführt werden, dabei Stimmungen einzufangen, zu bündeln und für Ihre eigene Arbeit im Rathaus nutzbar zu machen. Auch wenn es keine „Schwarmintelligenz“ gibt, helfen die Meinungen der Vielen Defizite aufzuzeigen, Probleme zu identifizieren und neue Lösungsansätze zu finden. Dabei gibt es einige Dinge zu beachten. Welche Dinge das sind, erfahren Sie hier.

Rotes Rathaus Berlin

Mitgliederbefragungen sind ein wunderbares Mittel der kostenlosen Organisationsberatung. Mitgliederbefragungen können ein effizientes Mittel dafür sein, sich über den gegenwärtigen Stand Ihrer Partei/Ihrer Wählervereinigung zu informieren. Sie bekommen ein klares Bild davon, welche zentralen Themen Ihrer Basis wichtig sind und wie sie damit umgehen können. Bedenken Sie dabei immer, dass Ihrer Basis andere Themen wichtig sein können, als Ihren Wählerinnen und Wählern. Trennen Sie daher die beiden Bereiche immer strikt in Ihrer Auswertung.

Der Anfang: Was wollen Sie überhaupt wissen?

Eine Umfrage innerhalb Ihrer Mitgliederschaft sollte immer einem konkreten Ziel unter einer klaren Fragestellung dienen. Vermeiden Sie unbedingt, dass zu allgemein gehaltene Fragen dazu verführen, sich auch allgemein zu äußern. Die Ergebnisse liefern dann mehr ein Bild der allgemeinen psychischen Stimmungslage Ihrer Basis und Ihrer Partei. Das sollten Sie in jedem Fall vermeiden! Arbeiten Sie daher immer mit einer konkreten Frage: „Welche dieser 3 Schritte halten Sie für den sinnvollsten, wenn es um die Integration neuer Mitglieder geht? (Bitte nur eine Antwort geben!)“. Das sich daran anschließende Ranking ist konkret, fassbar und damit auch nutzbar.

Die Umsetzung: Technologische Fragen

Grundsätzlich gilt: Es gibt zahlreiche wissenschaftliche Anbieter, die sich Ihrer Anfrage annehmen werden. Das ist auch essenziell. Vermeiden Sie es in jedem Fall, sich selbst um die technologische Umsetzung Ihrer Umfrage zu kümmern. Ein professioneller wissenschaftlicher Dienstleister übernimmt auch die Auswertung der Umfrage und liefert konkrete Hinweise auf eine sich anschließende Umsetzung.

Das Ergebnis: Keine Angst vor den Realitäten

Liegen die Ergebnisse vor, haben Sie keine Angst davor, die Ergebnisse offen und transparent zu kommunizieren. Warum ist das wichtig? Geheimwissen lädt Verschwörungstheoretiker ein, darüber zu spekulieren warum die Ergebnisse geheim sind. Machen Sie also auch Defizite transparent und scheuen Sie sich nicht davor, diese anzusprechen. Sie werden erkennen, dass Ehrlichkeit im Umgang miteinander und den eigenen Problemen immer noch mehr goutiert wird, als Geheimwissen und Spekulationen.

Autor*in: Benjamin Heimerl (Benjamin Heimerl ist Wahlkampfberater und Autor von „Praktische Redenbausteine für Bürgermeister“.)