08.07.2015

Betreuung im häuslichen Umfeld für Hochbetagte

In Rheinland-Pfalz ist das Modellprojekt „Gemeindeschwester plus“ gestartet worden. Es will häusliche Betreuung für hochbetagte Menschen bereitstellen, die nicht pflegebedürftig sind. Das präventive Angebot soll dazu beitragen, ihre Selbstständigkeit möglichst lange zu erhalten.

Rotes Rathaus Berlin

Modellprojekt „Gemeindeschwester plus“ in Rheinland-Pfalz gestartet

Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer und Landessozialministerin Sabine Bätzing-Lichtenthäler haben am Dienstag dieser Woche (7. Juli 2015) die ersten Urkunden zur Teilnahme an dem Modellprojekt „Gemeindeschwester plus“ überreicht. Aus insgesamt 22 Bewerbungen waren für das Projekt sechs Landkreise und drei kreisfreie Städte ausgewählt worden. Sie erhalten vom Land für dreieinhalb Jahre eine Förderung von 100 Prozent der Kosten.

Die „Gemeindeschwester plus“ kümmert sich in den jeweiligen Kommunen und deren Umlandregion um hochbetagte Menschen, die nicht pflegebedürftig sind, und besucht und berät sie auf Wunsch in ihrem häuslichen Umfeld. Dieses präventive und gesundheitsfördernde neue Angebot soll dazu beitragen, dass die Selbständigkeit älterer Menschen möglichst lange erhalten bleibt. Durch einen geplanten präventiven Hausbesuch erkennt die Gemeindeschwester frühzeitig Bedarfe und Risiken und kann entsprechend gegensteuern. Eine weitere Aufgabe ist, aktive Nachbarschaften zu fördern, wie dies teils auch Kirchen- und Ortsgemeinden tun. Gemeinsam mit den anderen Fachkräften im Pflegestützpunkt, den Gemeinden und lokalen Akteuren in der Pflege entwickelt sie die Voraussetzungen für eine sozialräumliche Begleitung und Pflege. „Ich freue mich sehr, dass wir nun in Rheinland-Pfalz mit dem Projekt der Gemeindeschwester plus ein kommunales Angebot fördern können, das direkt bei den Menschen ankommen wird“, betonte Sozialministerin Bätzing-Lichtenthäler.

Hintergrund: Für das Projekt „Gemeindeschwester plus“ waren im Juni folgende Landkreise und kreisfreie Städte ausgewählt worden: der Landkreis Südliche Weinstraße in Kooperation mit der Stadt Landau, der Landkreis Kaiserslautern in Kooperation mit der Stadt Kaiserslautern, die Stadt Koblenz sowie die Landkreise Neuwied, Birkenfeld, Bitburg-Prüm und Alzey-Worms. Mit der Förderung des Landes können die ausgewählten Kreise und kreisfreien Städte nun für insgesamt 13 Pflegestützpunkte die Stellenausschreibungen für in der Regel jeweils eine Pflegefachkraft als „Gemeindeschwester plus“ auf den Weg bringen.

Weitere Informationen zum Projekt gibt es unter www.gemeindeschwesterplus.rlp.de

Autor*in: Wolfram Markus (Wolfam Markus ist Herausgeber des WEKA-Handbuchs "Kommunalpolitik")