30.08.2017

Ausbau von Prävention und Gesundheitsförderung in Bayern

Die Prävention und die Gesundheitsförderung werden in Bayern weiter ausgebaut. Die Landesgesundheitsministerin und die Spitzen der Sozialversicherungsträger unterzeichneten Ende Juni 2017 eine entsprechende Landesrahmenvereinbarung (LRV) zur Umsetzung der Nationalen Präventionsstrategie gemäß § 20f SGB V im Freistaat.

Gesundheitsförderung

Gesundheitsbewußtsein soll gestärkt werden

Die Landesgesundheitsministerin hält die Prävention für eine wichtige gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Sie sei der Schlüssel für mehr Lebensfreude, Gesundheit und Selbstbestimmtheit bis ins hohe Alter. Ziel der Politik sei es, dass die Menschen in Bayern intensiv über Risikofaktoren wie Übergewicht oder Bewegungsmangel und Möglichkeiten der Vermeidung informiert werden. Denn so könnten Volkskrankheiten wie Diabetes oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen verringert werden. Dieses Bewusstsein hierfür soll gestärkt werden.

Bei der Erstellung der LRV wurden die bundeseinheitlichen trägerübergreifenden Rahmenempfehlungen, die Ziele der Gemeinsamen Deutschen Arbeitsschutzstrategie sowie die im Freistaat formulierten gesundheitsbezogenen Ziele (Bayerischer Präventionsplan) berücksichtigt.

Bewährte Strukturen der Zusammenarbeit haben sich etabliert

Im Mai hatte sich das bayerische Gesundheitsministerium mit den Spitzen der Sozialversicherungsträger in Bayern auf die LRV verständigt. Zeitgleich mit der LRV treten eine Geschäftsordnung und eine Finanzierungsvereinbarung in Kraft.

Bereits in den vergangenen Jahren hatten die Partner viele erfolgreiche Ansätze der Prävention und Gesundheitsförderung initiiert, begleitet und unterstützt. In Bayern haben sich bewährte Strukturen der Zusammenarbeit sowie verbindliche Kooperationen im Präventionsbereich etabliert.

Die neu geschlossene Vereinbarung hat insbesondere zum Ziel, gemeinsam die Gesundheit von sozial benachteiligten Gruppen zu fördern. Dies kann sowohl landesweit als auch regional begrenzt entsprechend den jeweiligen Bedarfen geschehen. Bei der Umsetzung von Maßnahmen haben die Punkte Nachhaltigkeit, Evaluation und Qualitätssicherung einen hohen Stellenwert.

Aktivitäten anderer Akteure bleiben gefragt

Die LRV-Beteiligten sind sich einig, dass die Intensivierung des Engagements der Sozialversicherungsträger und des Bayerischen Gesundheitsministeriums nicht zum Abbau der Aktivitäten der übrigen Akteure im Gesundheitswesen führen darf, die sich in der Prävention und Gesundheitsförderung engagieren. Im Gegenteil: Die Beteiligten der LRV Bayern wollen sich vielmehr gemeinsam dafür einsetzen, weitere Partner für Prävention und Gesundheitsförderung im Freistaat zu gewinnen und die Reichweite ihrer Aktivitäten zu erweitern. Die Beitrittsberechtigten sind deshalb eingeladen, Beteiligte der LRV Bayern zu werden.

Zu den Beitrittsberechtigten gehören unter anderem die kommunalen Spitzenverbände sowie die Bundesagentur für Arbeit, die derzeit ihren Beitritt prüfen. Zur Umsetzung der LRV wird nun zügig eine Geschäftsstelle aufgebaut. Diese wird ihre Tätigkeit voraussichtlich im Herbst dieses Jahres aufnehmen.

Autor*in: Werner Plaggemeier (langjähriger Herausgeber der Onlinedatenbank „Personalratspraxis“)