Sozialer Arbeitsschutz
Sozialer Arbeitsschutz sorgt dafür, dass besonders schutzbedürftige Beschäftigte vor Überlastung und gesundheitlichen Risiken geschützt werden. Erfahren Sie hier kompakt, welche gesetzlichen Vorgaben gelten und wer welche Pflichten im sozialen Arbeitsschutz hat. Denn klar ist: Auch Mitarbeiter müssen ihren Teil dazu beisteuern.
Zuletzt aktualisiert am: 23. Juni 2024

Was ist sozialer Arbeitsschutz?
Der Begriff sozialer Arbeitsschutz steht für einen essenziellen Teilbereich des Arbeitsschutzes, der besonders schutzbedürftige Beschäftigtengruppen – etwa Jugendliche, werdende Mütter oder Schwerbehinderte – vor gesundheitlichen Gefahren und Überforderungen am Arbeitsplatz bewahrt.
Sie profitieren vom sozialen Arbeitsschutz insofern, als dass er sie vor gefährlichen Einflüssen am Arbeitsplatz bewahrt. Das primäre Ziel des sozialen Arbeitsschutzes besteht darin, schutzbedürftige Personen vor Überforderung und damit einhergehenden Gesundheitsschädigungen zu bewahren. Doch auch das Verhindern von Unfällen zählt zu den Zielen des sozialen Arbeitsschutzes.
Sozialer Arbeitsschutz: wichtige Gesetze und Vorschriften
Damit der soziale Arbeitsschutz Beachtung findet, wurden einige Vorschriften und Gesetze erlassen. Hierzu zählen
- der Kinder- und Jugendarbeitsschutz,
- der Frauen- und Mutterarbeitsschutz,
- das Arbeitszeitgesetz
- und die Sozialvorschriften im Straßenverkehr.
Sie beinhalten Mindestanforderungen, die Unternehmen berücksichtigen müssen.
Spezifische Gesetze zum sozialen Arbeitsschutz:
- das Arbeitszeitgesetz (ArbZG) mit Vorgaben zur Höchstarbeitszeit und zur Nacht-, Sonn- und Feiertagsarbeit
- das Jugendarbeitsschutzgesetz (JArbSchG), das Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren vor einer Überforderung und Schädigung ihrer Gesundheit in der Arbeitswelt bewahren will
- das Mutterschutzgesetz (MuSchG) mit seinem Sonderschutz für schwangere und stillende Arbeitnehmerinnen
- das Heimarbeitsgesetz (HAG) mit Schutzvorschriften für die in Heimarbeit Beschäftigten
- das Sozialgesetzbuch IX (SGB IX) mit besonderen Schutzbestimmungen für schwerbehinderte Menschen bei der Teilhabe am Arbeitsleben und
- die Sozialvorschriften für Lkw- und Busfahrer im Straßenverkehr mit ihren gemeinschaftsrechtlich geregelten Lenkzeiten, Fahrtunterbrechungen und Ruhezeiten
Inhalte des sozialen Arbeitsschutzes
Während der allgemeine Arbeitsschutz Leben und Gesundheit der Arbeitnehmer fördern soll, beinhaltet der soziale Arbeitsschutz konkrete Regelungen zu den Themen
- Arbeitszeit und
- Kündigung.
Dabei soll das Arbeitszeitgesetz Überforderung und unnötige Belastung der Mitarbeiter verhindern, die durch
- zu lange Arbeitszeiten,
- zu kurze Ruhephasen oder
- belastende Schichtarbeit
entstehen und langfristige gesundheitliche Schäden hervorrufen können.
Auch Kinder und Jugendliche sollen vor allem vor einer Überbeanspruchung bewahrt werden.
Selbiges gilt für werdende und stillende Mütter. Stehen sie in einem Arbeitsverhältnis, genießen sie besondere Rechte. Hierzu zählen ein generelles Kündigungsverbot, der Schutz vor Einkommenseinbußen und der allgemeine Schutz vor Gefahren am Arbeitsplatz.
Verantwortung für den sozialen Arbeitsschutz
Gelungener sozialer Arbeitsschutz ruht im Unternehmen auf mehreren Schultern:
- Die Unternehmensleitung ist verantwortlich dafür, die gesetzlichen Beschäftigungsverbote und -beschränkungen einzuhalten, um besondere Personengruppen zu schützen.
- Die Betriebs- und Abteilungsleiter sind zuständig dafür, die in ihrem Zuständigkeitsbereich beschäftigten besonders zu schützenden Personen, zu ermitteln, soweit sich dies nicht bereits aus den Angaben in der Personalakte der Beschäftigten ergibt, und diese der Unternehmensleitung zu melden
- Alle Beschäftigten sind verantwortlich für die Mitteilung einer Schwangerschaft an den jeweiligen Vorgesetzten.
Sozialer Arbeitsschutz im betrieblichen Alltag
In „sozialer Arbeitsschutz“ steckt das Wort „sozial.“ Ein soziales Miteinander im betrieblichen Alltag führt zu angenehmen sozialen Beziehungen, die in der Lage sind, den Arbeitsalltag in einem wesentlichen Maße zu erleichtern. Gerade in Zeiten der Stresszunahme und der Burnout-Gefahr richtet sich der soziale Arbeitsschutz auch an die psychische Verfassung der Mitarbeiter und versucht, diese vor negativen Einflüssen zu schützen. Ziel eines jeden Unternehmens sollte daher im Hinblick auf den sozialen Arbeitsschutz sein, dass seine Mitarbeiter als Team auftreten und als Team handeln, wodurch Wohlbefinden, Zufriedenheit, Leistungsfähigkeit und Motivation der Mitarbeiter erhöht werden können.
Weiterführende weka-Beiträge zum sozialen Arbeitsschutz
- Lesen Sie hier mehr zu den Arbeitszeiten im Schülerpraktikum
- Informieren Sie sich, welche Regelungen werdende und stillende Mütter schützen
- Pflicht zur Zeiterfassung: Was ändert sich gesetzlich?