01.08.2023

Aufsuchende Gesundheitsförderung

Nicht immer kann man sich auf Kernzeiten der Anwesenheit der weitaus meisten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verlassen und für Trainings-, Schulungs- und Motivationsmaßnahmen zeitlich entsprechend unkompliziert planen. Für das BGM heißt das: Aufsuchende Gesundheitsförderung ist – neben digitalen Angeboten – eine sehr gute Lösung für das Erreichbarkeits- und Anwesenheitsproblem. Lesen Sie jetzt mehr darüber, wie Sie aufsuchende Gesundheitsförderung erfolgreich organisieren und zum Erfolg für Ihr BGM werden lassen.

Gesundheitsförderung

Aufsuchende Gesundheitsförderung hat viele Vorteile. Sie wirkt wegen der direkten persönlichen Kontaktaufnahme, die als sehr wertschätzend empfunden wird, stark motivierend. Außerdem können bei aufsuchender Gesundheitsförderung Trainings- und (Lockerungs-)Übungen oft genau da stattfinden, wo sie auch später eigenständig wiederholt werden sollen: nämlich am Arbeitsplatz, also beispielsweise an der Kasse, am Computer-Arbeitsplatz, in der Werkstatt usw. Ein weiterer Vorteil aufsuchender Gesundheitsförderung ist – neben Erreichbarkeit und hoher Motivierung –, dass Trainings in diesem Rahmen den Betriebsablauf kaum stören, wenn sie auf die Gegebenheiten vor Ort und die Vorstellungen der Führungskräfte Rücksicht nehmen.

Erfahrungsgemäß ist es günstig, mit einem Leuchtturmprojekt zu starten und in den innerbetrieblichen Medien ausführlich darüber zu berichten. Auf Basis der gemachten Erfahrungen kann man dann an Führungskräfte herantreten und sie fragen, ob diese für ihre Teams entsprechende Trainings unterstützen.

Definieren Sie zuerst klar Ihre Zielgruppe(n)

Aufsuchende Gesundheitsangebote für schwer erreichbare Zielgruppen sind meist bei bestimmten Terminen sinnvoll, etwa im Rahmen einer monatlichen Außendiensttagung oder des wöchentlichen Teammeetings der im Homeoffice beschäftigten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Neben Zielgruppen, die nur schwer zu erreichen sind, lassen sich auch Angebote für besonders belastete Gruppen konzipieren. Beispiele dafür sind Beschäftigte

  • die unter sehr hohen Hygienestandards (z.B. Reinräume) tätig sind,
  • mit intensiven Kundenkontakten (Callcenter),
  • in gefährlichen Umgebungen (Arbeiten mit Gefahrstoffen),
  • mit großer Verantwortung (Pflege).

Entwickeln Sie ein passgenaues Konzept

Die meisten Konzepte beruhen darauf, dass Fachtrainer die Beschäftigten an den Arbeitsplätzen aufsuchen und in Kleingruppen kurze Übungen durchführen, etwa Aufwärmtraining zur Aktivierung des Herz-Kreislauf-Systems, Kräftigungs-, Koordinations- und Gleichgewichtsübungen sowie Dehn- und Entspannungsübungen.

Hilfreich ist es, jeder Übung einen Erklärungsschwerpunkt zu geben, der das Verstehen fördert („Wozu ist das gut, was wir hier machen?“).

Grundsätzlich können die Trainings natürlich auch digital stattfinden; die aktivierende und motivierende Wirkung entfaltet sich aber vor allem durch das persönliche Aufsuchen.

Legen Sie vorab die Ziele fest, die erreicht werden sollen

Wer nicht weiß, wo er hinwill, braucht sich nicht zu wundern, wenn er im Abseits landet. Wichtig ist deshalb, für die aufsuchenden Maßnahmen Ziele festzulegen.

Allgemein wird oft eine Steigerung des Wohlbefindens und der Motivation sowie der Achtsamkeit gegenüber der eigenen Gesundheit genannt.

Die Trainings sollten aber auch ganz konkret auf die spezifischen Belastungen und Gefährdungen an den Arbeitsplätzen eingehen. So kann etwa das rückenschonende Heben und Tragen geübt werden, wenn das typische Tätigkeiten sind, oder man kann versuchen, einseitige Belastungen auszugleichen (z.B. ständiges Sitzen, Zwangshaltungen an Kassenarbeitsplätzen).

Diese Faktoren lassen Ihre Maßnahmen erfolgreich werden

  • Die jeweilige Führungskraft sollte insbesondere in die zeitliche Planung einbezogen werden. Besonders gut ist es, wenn die Führungskraft ebenfalls teilnimmt, um als Vorbild andere zu motivieren.
  • Um den Aufwand so gering wie möglich zu halten, sollen die Übungen ohne Kleiderwechsel ausführbar sein.
  • Die Trainings sollten in Arbeitsplatznähe stattfinden, um Zeitverluste zu vermeiden.
  • Die Übungen sollten auch zu Hause selbstständig durchgeführt werden können.
  • Die Trainings sollten sich in das Gesamtkonzept des BGM einfügen und nicht mit anderen Veranstaltungen oder Ansätzen konkurrieren.

 

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Autor*in: Markus Horn