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Brandrisiko Akkus, Batterien und E-Zigaretten

Bis zu 30-mal an einem Tag brennt es in einem Müllfahrzeug, einer Entsorgungsanlage oder einem Wertstoffhof. Hauptsächliche Ursache sind falsch entsorgte Akkus, Batterien und E-Zigaretten. Lässt sich das ändern?

Lebensgefährliche gedankenlose „Entsorgung“

Lithium-Ionen-Batterien, von denen jedes Jahr zwischen 55.000 und 65.000 Tonnen verkauft werden, und Akkus gehören heute zum täglichen Leben. Sie versorgen viele elektrische Geräte wie Smartphones, Digitalkameras sowie Elektrofahrräder mit Energie. Die immer beliebter werdenden E-Zigaretten nutzen fest verbaute Akkus oder Batterien, um das E-Liquid zu erhitzen.

Was für den Verbraucher ein Segen ist, empfindet die Entsorgungswirtschaft als Plage, so der Bundesverband der Deutschen Entsorgungs-, Wasser- und Kreislaufwirtschaft. Mehr als ¾ aller Brände in einem Müllfahrzeug, einer Entsorgungsanlage oder einem Wertstoffhof werden von falsch entsorgten Lithium-Ionen-Akkus, Batterien oder E-Zigaretten verursacht. Gedankenlos „entsorgte“ Batterien und Akkus sind für die Mitarbeiter der Entsorgungsbetriebet potenziell lebensgefährlich. Besonders riskant sind die in großer Stückzahl in gelbe Säcke oder in den Restmüll geworfenen E-Zigaretten.

Erhebliche versicherungsrechtliche Folgen

Die gestiegene Anzahl von Bränden spiegelt sich auch in den Bilanzen der Versicherungen wider. Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft spricht von einem „Deckungsnotstand“. Prämien und Selbstbehalte für die Entsorger steigen deutlich. Letztlich zahlen die Kunden die gestiegenen Versicherungsprämien über höhere Abfallgebühren.

Wie können diese Gefahren reduziert werden?

Zum Verhindern von Bränden, verursacht von Lithium-Ionen-Batterien und Akkus sowie E-Zigaretten, will die Bundesregierung ihre Rückgabe vereinfachen. E-Zigaretten sollen kostenlos in allen Verkaufsstellen zurückgegeben werden, auch wenn sie dort nicht erworben wurden. Außerdem soll das Brandrisiko durch falsch entsorgte oder beschädigte Lithium-Ionen-Batterien reduziert werden. Alte Elektrogeräte und Akkus sowie Batterien sollen künftig im Wertstoffhof nur noch von geschultem Personal in die Sammelcontainer einsortiert werden dürfen.

Kampagne „Brennpunkt: Batterie“

Der Bundesverband der Deutschen Entsorgungs-, Wasser- und Kreislaufwirtschaft e.V. (BDE) informiert mit der Kampagne „Brennpunkt: Batterie“ über die richtige Entsorgung von Batterien und Akkus sowie über die Folgen der falschen Entsorgung.

Bei einer Umfrage des BDE im Jahr 2022 gaben 78 % der befragten Entsorgungsunternehmen an, dass falsch entsorgte Lithium-Akkus oder Batterien zu einem Brand in ihren Anlagen geführt haben.

Für weitergehende Informationen verweisen wir auf die Seite www.brennpunkt-batterie.de. Viele Gemeinden, Landkreise und Städte sind bereits Kooperationspartner dieser Kampagne.

Beim BDE können auch Aufkleber (siehe Bild) bestellt werden, die auf Abfalltonnen aufgebracht vor den Gefahren warnen, die durch das unsachgemäße Verwenden von Akkus, Batterien und E-Zigaretten entstehen.

Unsere Empfehlung: Bürgerinfo im Amtsblatt

Letztlich muss aber dort angesetzt werden, wo das Problem entsteht: beim Verwender. In der Öffentlichkeit ist dieses Thema noch nicht angekommen. Die Medien können damit keine Einschaltquoten oder Klicks generieren. In die Ordnungsamtspraxis werden wir deshalb das Muster einer Bürgerinformation einstellen, die in den Amtsblättern abgedruckt oder anderweitig publiziert werden kann, um auf diese Problematik hinzuweisen und die richtige Entsorgung zu erklären.

Autor*in: Uwe Schmidt (Uwe Schmidt unterrichtete Ordnungsrecht, Verwaltungsrecht und Informationstechnik.)

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