22.01.2018

Bestatter: Beruf mit Zukunft

Die Digitalisierung greift immer mehr um sich. Roboter übernehmen in Zukunft immer mehr Aufgaben, die jetzt noch von Menschen erledigt werden. Über die Frage, ob und inwieweit der eigene Beruf Opfer der Digitalisierung wird, müssen sich Bestatter weniger Gedanken machen, denn ihr Beruf lässt sich in vielen Bereichen nicht automatisieren.

Bestatter - Beruf mit Zukunft

Berufe verschwinden

Industrie 4.0, Augmented Reality, Voll-Automatisierung und Digitalisierung: Rein technisch lässt sich schon heute ein Drittel aller Berufe mit der entsprechenden Software von Computern, Maschinen, Robotern ganz oder teilweise ausführen. Zum Beispiel Bürokräfte, Kaufleute,  Arbeiter in Industrie, Logistik und Transport sowie Verkäufer müssen sich auf die zunehmende Konkurrenz durch den Kollegen Roboter einstellen.

Im Internet kann jeder nachschauen, inwieweit sein Beruf gefährdet ist, in Zukunft überflüssig zu werden: Der  „Job-Futoromat“ gibt Auskunft. Er wurde im Zuge der ARD-Themenwoche „Zukunft der Arbeit“ in Kooperation der ARD mit dem Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) und der Bundesagentur für Arbeit (BA) erstellt.  In seiner umfangreichen Datenbank befinden sich ca. 4.000 Profile unterschiedlichster Berufe.  Jeder Beruf ist in einzelne Aufgabenbereiche unterteilt. Der „Job-Futoromat“ zeigt an, welche Aufgabenbereiche davon schon heute Roboter erledigen können. Je häufiger man in seinem Beruf Aufgaben ausführt, die auch für Roboter geeignet sind, desto größer ist die Gefahr der Automatisierung.

Nach Einschätzung des „Job-Futoromats“  ist zum Beispiel die Automatisierbarkeit des Berufs des Bestattungsmeisters niedrig. Nur 30 % der üblichen Tätigkeiten können Roboter übernehmen, bei der Bestattungsfachkraft sind es sogar nur 13 %. Administrative Aufgaben wie Särge und Equipment zu bestellen oder die Buchhaltung lassen sich automatisieren.  Aber ein Roboter, der trauernde Kunden berät und betreut, Trauergespräche führt oder Trauerfeiern durchführt, ist kaum vorstellbar.  Ob die Würde des verstorbenen Menschen gewahrt wird, wenn ein Roboter ihn abholt, wäscht, zurechtmacht, einsargt und bestattet, ist äußerst fraglich.

Bei den Friedhofsarbeitern sieht die Lage anders aus. Nach Einschätzung des „Job-Futoromats“  können schon heute 40 % der anfallenden Tätigkeiten  von Robotern übernommen werden. Die Automatisierung insbesondere in der Garten- und Grünflächenpflege und bei den handwerklichen Kenntnissen schreitet fort. Für Erdbewegungsarbeiten, das Grabmachen und das Be- und Entladen werden jedoch weiterhin Menschen benötigt.

http://job-futuromat.iab.de

Mehr zum Thema „Bestattung“ finden Sie im Werk Friedhofs- und Bestattungswesen.

Autor*in: Astrid Hedrich (Rechtsanwältin und Dozentin in Augsburg. Beschäftigt sich mit Wirtschaftsrecht.)