08.12.2016

Inbound-Logistik: damit die Materialversorgung sichergestellt ist

Unter dem Begriff Inbound-Logistik werden die Optimierung, die Steuerung, die Bereitstellung, die Durchführung und die Kontrolle aller Vorgänge, welche mit einer Ortsveränderung von Waren zur Produktion einhergehen, subsumiert. Kennzeichnend für die Inbound-Logistik ist, dass bereits bei der Beschaffung der Güter logistische Überlegungen eine Rolle spielen. Fokus und zentrale Aufgabe der Inbound-Logistik ist die fortlaufende Materialversorgung des Unternehmens.

Moderner Online-Einkauf mit Inbound-Logistik

Inbound-Logistik wird in die Bereiche Beschaffungs- und Produktionslogistik unterteilt.

Aufgabe der Beschaffungslogistik ist es, alle Güter, die ein Unternehmen benötigt, in den richtigen Mengen, zur richtigen Zeit und in der notwendigen Qualität zur Verfügung zu stellen. Dabei werden die Waren vom Hersteller zur Produktionsstätte transportiert.

Im Rahmen der Inbound-Logistik wird schon bei der Beschaffungslogistik besonderer Wert auf sinkende Kosten und schlanke, effiziente Abläufe gelegt. Optimierungspotenziale ergeben sich insbesondere in einer Reduzierung der Kapitalbindung in der Lagerwirtschaft. Dies kann erreicht werden, indem die Beschaffungslogistik die benötigten Mengen termingerecht liefert. Je geringer die Lagerhaltungskosten sind, desto höher ist auch die Liquidität des Unternehmens.

Als eine der besten Beschaffungsstrategien hat sich die Just-in-time-(JIT-)Beschaffung etabliert. Die Beschaffung auf JIT umzustellen, ist eine wichtige Strategie im Rahmen der Beschaffungslogistik.

JIT-Logistik

„Just in time“ bedeutet so viel wie „gerade rechtzeitig“. Entwickelt wurde das JIT-Konzept von Taiichi Ohno, ehemaliger Produktionsleiter von Toyota. JIT wurde von ihm und dem Mitbegründer Shigeo Shingo wie folgt definiert: „Just in time“ bedeutet, dass in einem Fließverfahren die richtigen Teile, die zur Montage benötigt werden, zur rechten Zeit und in der benötigten Menge am Fließband ankommen. Das JIT-Konzept besteht aus einer Systematik, die direkt vom Endverbraucher und Kunden zum Lieferanten reguliert wird. Es beinhaltet eine zeitgenaue Anlieferung der benötigten Teile zum Produktionsbeginn. Damit wird gänzlich auf die Lagerhaltung verzichtet.

Das Kanban-System

Um Kanban zu definieren, muss zunächst das japanische Wort „Kanban“ ins Deutsche übersetzt werden. Kanban bedeutet „Karte“ oder „Zeichen“. Ein Kanban ist ein Träger von Informationen, der mit dem Produkt durch die Fertigung läuft und die notwendigen Arbeitsanweisungen enthält. Ein Kanban kann aber auch eine Belieferung
mit neuem Material auslösen. Es gibt also verschiedene Arten von Kanbans. Im Rahmen eines Systems dienen die Kanbans dazu, die benötigten Güter in der erforderlichen Menge zur richtigen Zeit zu produzieren.

Zusammenarbeit von JIT und Kanban

Das JIT-Konzept besteht aus einer Systematik, die direkt vom Endverbraucher und Kunden zum Lieferanten reguliert wird. Es beinhaltet eine zeitgenaue Anlieferung der benötigten Teile zum Produktionsbeginn. Damit wird gänzlich auf die Lagerhaltung verzichtet. Das Kanban-System arbeitet eng mit dem JIT-System zusammen. Bei Kanban geben nachgelagerte Stufen den vorgelagerten Produktionsstufen den Anreiz zur Produktion. Die nachgelagerte Produktionsstufe entnimmt aus einem Pufferlager Behälter mit genormten Teilen in stets gleicher Anzahl und schickt die leeren Behälter zurück. Somit wird der Produktionsfluss nicht unterbrochen und es entstehen keine Wartezeiten, wodurch die Auftragsdurchlaufzeit erheblich verringert wird. JIT gewährleistet, dass die benötigten Teile zum richtigen
Zeitpunkt geliefert werden. Im Idealfall entsteht ein Kreislauf, in dem JIT und Kanban harmonisch zusammenarbeiten.

Das JIT/Kanban-Konzept kann unter Umständen ein erfolgreicher Weg sein, um die Inbound-Logistik zu optimieren und Lagerhaltungskosten zu senken. Bevor jedoch ein solches Konzept umgesetzt wird, ist im Vorfeld zu prüfen, ob JIT/Kanban für das jeweilige Unternehmen umsetzbar und sinnvoll ist.

Autor*in: Birgit Kluger