25.03.2024

Städtisches Radlfahren soll sicherer werden

München ist eine Radlstadt. Aber in den letzten Jahren ist das Radfahren auch hier immer riskanter geworden. Daher hat der Mobilitätsausschuss des Stadtrats München mit der Umgestaltung des verkehrsintensiven Kreuzungsbereichs im Norden der Stadt (Dachauer Straße, Wintrichring und Georg-Brauchle-Ring) eine weitere Maßnahme des Radentscheids München beschlossen. Zentrales Anliegen bei der Neuplanung ist die Erhöhung der Verkehrssicherheit für Fußgänger und Fußgängerinnen sowie Radfahrende im Sinne der Vision Zero – d.h. keine Schwerverletzten und Toten im Münchner Straßenverkehr.

Radfahrer radeln in der Stadt

Der Kreuzungsbereich ist eine wichtige Verbindung zwischen der Autobahn A8 und dem Mittleren Ring. Zudem wird über die Dachauer Straße der Stadtteil Moosach mit der Innenstadt verbunden. Im Jahr 2022 wurden am Knotenpunkt rund 53.000 Kraftfahrzeuge in 24 Stunden gezählt – 15 Prozent weniger als noch im Jahr 2017. Über die Kreuzung verläuft die geplante Radschnellverbindung von München nach Dachau. Zwei Trambahnlinien verkehren in Mittellage auf der Dachauer Straße sowie eine Buslinie im Kreuzungsbereich. Die Straßenbahn in der Mitte der Straße stellt eine Barriere für den Rad- und Fußverkehr beziehungsweise für die Verbindung zwischen den angrenzenden Wohngebieten dar.

Das größte Problem liegt darin, dass für den Fuß- und Radverkehr nur wenige sichere Querungsmöglichkeiten bestehen. Insbesondere gilt dies für den Radverkehr an der Kreuzung. In den Planungen ist daher ein Zweirichtungsradweg mit einer Breite von vier Metern plus Sicherheitstrennstreifen vorgesehen. Um Unfälle zwischen rechtsabbiegenden Autos und geradeausfahrenden Radelnden künftig möglichst zu vermeiden, werden die vier freilaufenden Rechtsabbiegespuren an der Kreuzung zurückgebaut. Zudem soll der Kfz-Verkehr für alle Rechtsabbiegebeziehungen vom parallel verkehrenden Fuß- und Radverkehr getrennte Ampeln erhalten, wofür separate Abbiegespuren eingerichtet werden.

Die Radwege werden entsprechend den Vorgaben für Radschnellverbindungen beziehungsweise dem Radentscheid München verbreitert und mit Sicherheitsstreifen vom Kfz-Verkehr getrennt. Zudem wird es Aufstellflächen für linksabbiegende Radfahrer geben und im Kreuzungsbereich werden neue Radabstellanlagen für 30 Fahrräder und Flächen für 70 weitere Abstellmöglichkeiten geschaffen.

Auch an die Fußgänger ist gedacht. Die Gehwege werden auf über 2,50 Meter verbreitert. An allen Querungen werden Aufstellflächen für Fußgänger direkt am Bordstein angelegt, um Konflikte mit dem Radverkehr zu vermeiden. Auch die Aufstellfläche an der Trambahnhaltestelle wird sicherer durch Vergrößerung der Fläche. Die vorhandenen Bushaltestellen werden im Zuge der Umgestaltung näher zum Knotenpunkt verlegt und barrierefrei sowie mit taktilen Elementen, Wartehäuschen und entsprechend großen Wartebereichen ausgebaut. Und um die Nachhaltigkeit zu unterstützen, ist geplant, im Kreuzungsbereich acht neue Bäume zu pflanzen.

Autor*in: Andrea Brill (Andrea Brill ist Pressereferentin und Fachjournalistin.)