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Fußverkehrspreis für Leipzig

Leipzig überzeugt mit einer fußgängerfreundlichen Infrastruktur. Dies hat die Jury des Fachverbands FUSS e.V. dazu veranlasst, zwei Hauptpreise des Fußverkehrspreises Deutschland an die sächsische Stadt zu vergeben. Mit der Auszeichnung werden Städte ausgezeichnet, die sich vorbildlich für sichere und attraktive Wege einsetzen. Die Preise in Form eines „goldenen Fußabdrucks“ wurden am 29.03.2025 auf dem bundesweiten Umwelt- und Verkehrskongress BUVKO in Karlsruhe verliehen.

Zuletzt aktualisiert am: 16. April 2025

Fußgänger-Beine laufen über Zebrastreifen

Überzeugt wurde die Jury von vielen verschiedenen Maßnahmen, die in Leipzig umgesetzt sind und den Verkehr sicherer machen. Dazu zählen sogenannte Gehwegnasen, die in Kreuzungen ragen, damit Menschen zu Fuß die Fahrbahn besser überblicken und überqueren können. Fahrradbügel sorgen für freiere Gehwege. Deutliche Markierungen zeigen Schulwege und andere Orte an, an denen viele Menschen über die Fahrbahn gehen. Verkehrsberuhigte Bereiche und Fußgängerzonen machen Straßen klima- und fußgehfreundlicher. Die Jury aus Fachleuten für Verkehrs- und Stadtplanung, Kinder-Mobilität und Behinderungen war von diesem Ansatz der kleinen Schritte besonders überzeugt, denn es handelt sich dabei um kostengünstige, vielfach anwendbare Einzelmaßnahmen für mehr Fußverkehrsfreundlichkeit im gesamten Stadtgebiet.

Probleme in Leipzig bestehen vor allem in zahlreichen Barrieren für den Fußverkehr, wie fehlende Bordsteinabsenkungen, zugeparkte Kreuzungsbereiche, beschädigte Gehwege und fehlende Barrierefreiheit. Da diese Probleme flächendeckend auftreten, erfordern sie rasche und systematische Lösungen. Weitere Herausforderungen liegen im ruhenden Kfz-Verkehr und im Mangel an ausreichend breiten und sicheren Gehwegen sowie verkehrsberuhigten Zonen. Bisherige Maßnahmen konzentrierten sich meist auf einzelne Leuchtturmprojekte. Erforderlich ist aber ein ganzheitlicher Ansatz für das gesamte Stadtgebiet.

Diesen Problemen begegnet die Stadt Leipzig mit der Unterstützung des Fußverkehrs durch gezielte Maßnahmen wie Gehwegnasen, Fahrradbügel und Markierungen, die Querungen und Schulwege sichern. Im „Superblock Leipzig“ wurden Wohnquartiere durch Diagonalsperren, Ladezonen und verkehrsberuhigte Bereiche aufgewertet. Besonders attraktiv ist die Umgestaltung der Merseburger Straße zu einer Flaniermeile mit neuen Fußgängerzonen, Sitzgelegenheiten und weniger Autoverkehr, alles unter enger Beteiligung der Anwohnerinnen und Anwohner. Diese Maßnahmen sollen ein sicheres und barrierefreies Wegenetz schaffen und die Mobilitätswende ankurbeln. Dabei stehen Kinder, Senioren und Seniorinnen sowie Menschen mit Einschränkungen besonders im Fokus. Sie wurden aktiv in die Ideenentwicklung einbezogen.

Weiterer Hauptpreisträger des Fußverkehrspreises Deutschland ist die Stadt Leinfelden-Echterdingen bei Stuttgart. Die 41.000-Einwohnenden-Gemeinde zeigt, dass nicht nur Großstädte viel leisten können, und überzeugte die Jury mit ihrer intensiven Kommunikation zur Förderung des Fußverkehrs. Der Sonderpreis mit dem Motto „Kinder sicher und gerne zu Fuß“ geht an einen besonderen Preisträger: Im wegebund engagieren sich rund 30 sächsische Kommunen für besseren Fuß- und Radverkehr. Der Fußverkehrspreis Deutschland 2025 ist ein Projekt des FUSS e.V. und wird gefördert durch die Stiftung CO2. Die Schirmherrschaft hat Markus Lewe, Präsident des Deutschen Städtetags, inne. Der Fußverkehrspreis wird ebenfalls unterstützt durch teilAuto und seine Kundinnen und Kunden. Der Sonderpreis „Kinder sicher und gerne zu Fuß“ wird unterstützt durch das Deutsche Kinderhilfswerk.

Autor*in: Andrea Brill (Andrea Brill ist Pressereferentin und Fachjournalistin.)