Online-Meetings professionell gestalten
Während und nach der Corona-Pandemie haben sich Online-Meetings immer mehr im Arbeitsleben durchgesetzt. Aus einer Notwendigkeit entstanden, wurden diese Meetings lange noch als eine unvollkommene Alternative zum persönlichen Treffen betrachtet. Rasch aber wurden auch die Vorteile der digitalen Meetings erkannt – vor allem auch vor dem Hintergrund der Telearbeit. Von Bedeutung ist aber nach wie vor, dass digitale Meetings ebenso strukturiert vonstattengehen sollten wie Präsenzbesprechungen oder -konferenzen. Und sie brauchen eine klare Moderation bzw. Führung. Daher sollten Führungskräfte die Chance nutzen, diese Meetings als gleichwertigen Rahmen für Zusammenarbeit verstehen und sie professionell gestalten, damit sich alle angesprochen fühlen.
Zuletzt aktualisiert am: 14. November 2025

Bedeutung von Sichtbarkeit
Unter mehr als 1.000 Arbeitnehmenden in Deutschland schaltet entsprechend einer aktuellen Umfrage von Jabra mit Yougov nur knapp die Hälfte (49 Prozent) in Online-Meetings die Kamera ein. 69 Prozent von ihnen sind davon überzeugt, dass die Meetings dann persönlicher verlaufen und nonverbale Signale sichtbar werden. Doch fast zwei Drittel der Befragten empfinden eine Kamera in vielen Meetings als überflüssig und ein knappes Drittel fühlt sich durch das eigene Videobild am Bildschirm abgelenkt. Voraussetzung für ein gelungenes Meeting ist eine verlässliche Infrastruktur. Denn 28 Prozent der Befragten schalten ihre Kamera gezielt aus, um technische Probleme zu vermeiden – und 80 Prozent sind überzeugt, dass mangelhafte Technik ihre Arbeit spürbar behindert, so durch schlechte Audioqualität, instabile Verbindungen oder unzureichende Konferenzlösungen.
Remote Leadership
Sichtbarkeit erschöpft sich aber nicht in der Frage, ob die Kamera eingestellt ist. Im digitalen Raum entsteht sie auch durch andere Faktoren: durch klare Moderation und Strukturen, die Orientierung geben. Von Bedeutung ist zudem eine Gesprächskultur, die alle im Team integriert. Führungskräften sollte bewusst sein, dass die Sichtbarkeit die Zusammenarbeit erleichtern und nicht Kontrolle erzeugen soll. Sie sollten daher den Blick auf das eigentliche Ziel richten: Engagement im Gespräch. Remote Leadership bedeutet auch, psychologische Sicherheit zu schaffen und Vertrauen aufzubauen. Damit verändert sich auch der Charakter virtueller Meetings: Aus bloßen Funktionstreffen werden echte Begegnungen.
Vertrauen im virtuellen Raum
Mit ein paar Prinzipien erreichen Führungskräfte gelungene Online-Meetings: Eine klare Agenda und ein kurzes Briefing geben den Rahmen vor und die Teilnehmenden wissen, was sie erwartet. Sie können sich vorbereiten und fühlen sich ernst genommen. Wer vorbereitet ist, beteiligt sich aktiver und gewinnt an Glaubwürdigkeit. In virtuellen Räumen dominieren oft die Lautesten. Eine professionelle Moderation stärkt auch die zurückhaltenden Personen, die direkt angesprochen werden können. Wichtig ist die Technik, denn unzureichende Audio- und Videoqualität schwächen die Gestaltung und Durchführung von Meetings enorm. Die Verlässlichkeit der Infrastruktur entscheidet letztlich darüber, ob alle Teilnehmenden gehört und gesehen werden.