23.06.2021

Umgang mit Kühlschmierstoffen (KSS)

Sicherheitsingenieur

Kühlschmierstoffe (KSS) sind Flüssigkeiten, die u.a. in der Metallindustrie, beispielsweise bei Zerspanungs-, Umformungs- oder Trennarbeiten an Maschinen, verwendet werden. Wie ihr Name impliziert, werden sie verwendet, um das Arbeitsmaterial zu kühlen, zu schmieren oder auch zu spülen.

Durch die Verwendung von Kühlschmierstoffen ergeben sich für industrielle Arbeiten viele Vorteile. So bewirkt der Einsatz von Kühlschmierstoffen z.B. eine Reduzierung der auftretenden Reibung zwischen Werkstück und Werkzeug sowie die Beseitigung der anfallenden Abfallprodukte. Außerdem schützen Kühlschmierstoffe vor einer schnellen Abnutzung des Werkzeugs.
Jedoch können bei unsachgemäßem oder unvorsichtigem Umgang mit Kühlschmierstoffen Gefahren und Gesundheitsbelastungen für die Arbeiter auftreten und auch die Entsorgung der Kühlschmierstoffe ist aufgrund ihrer Vielzahl von chemischen Inhaltstoffen oftmals problematisch.

Vorschriften und Rechtsprechung

  • Betriebssicherheitsverordnung (BetrSichV)
  • TRGS 611 – Verwendungsbeschränkungen für wassermischbare bzw. wassergemischte Kühlschmierstoffe, bei deren Einsatz N-Nitrosamine auftreten können
  • TRGS 900 – Grenzwerte
  • DGUV Regel 109-003 Tätigkeiten mit Kühlschmierstoffen

Arten der Kühlschmierstoffe

Im Allgemeinen unterscheidet man drei verschiedene Arten von Kühlschmierstoffen: die nicht wassermischbaren Kühlschmierstoffe, die wassermischbaren Kühlschmierstoffe und die wassergemischten Kühlschmierstoffe.

Jedem Kühlschmierstoff können besondere Stoffe, sogenannte Additive, hinzugefügt werden, die die Eigenschaften des Kühlschmierstoffs im Hinblick auf das jeweilige Einsatzgebiet optimieren sollen. Eine Optimierung durch chemische Additive kann z.B. hinsichtlich der Reduzierung der auftretenden Schaumentwicklung, des besseren Korrosionsschutzes, einer erhöhten Schmierfähigkeit oder auch einer höheren Temperaturfestigkeit stattfinden.

Gefahren beim Einsatz von Kühlschmierstoffen und Schutzmaßnahmen

Für Arbeitnehmer, die mit Kühlschmierstoffen arbeiten, können vor allem durch das Einatmen der Kühlschmierstoffdämpfe oder durch Hautkontakt Gesundheitsgefährdungen entstehen. Auch Verunreinigungen der Kühlschmierstoffe durch Fremdstoffe oder Bakterien (anfällig für Bakterien oder Pilze sind vor allem die wassermischbaren bzw. die wassergemischten Kühlschmierstoffe) können Gesundheitsschäden bei den Arbeitern auslösen.

Wichtig sind deshalb eine Minimierung der durch den Einsatz von Kühlschmierstoffen anfallenden schädlichen Abfallprodukte und Luftverunreinigungen sowie die fachgerechte Entsorgung der Kühlschmierstoffe. Auch eine funktionierende Raumlüftung und die Verwendung von Hautschutz- und Reinigungsmitteln sind wichtige Schutzmaßnahmen für Arbeitnehmer.

Autor*in: WEKA Redaktion

Sie sehen nur einen Ausschnitt aus dem Produkt „Sichere Arbeitsplätze in Produktion und Industrie“. Den vollständigen Beitrag und weitere interessante Artikel zu diesem Thema finden Sie im Produkt.

Zum Produkt "Sichere Arbeitsplätze in Produktion und Industrie"