10.05.2021

In jeder Hinsicht schwer zu transportieren: Beton

Üblicherweise wird Beton mit Fahrmischern/Mischfahrzeugen transportiert und dann auf einer Baustelle (halb)manuell oder per Betonpumpe entladen bzw. weiterverarbeitet. In all diesen Tätigkeiten liegt großes Gefahrenpotenzial. Informieren Sie sich deshalb hier über die wichtigsten Rahmenbedingungen beim Transportieren von Beton und über die Anforderungen an die Baustellensicherheit, die der Transport und das Arbeiten mit Beton mit sich bringen.

Beton auf der Baustelle transportieren

Fahrerassistenzsysteme können die Fahrt zur Baustelle sicherer machen

Beton sicher zu transportieren ist nicht einfach. Denn während der Fahrt ergibt sich unvermeidlich eine ganz eigene Fahrdynamik des Fahrzeugs. Sie resultiert aus unterschiedlichen Befüllungen und der Drehgeschwindigkeit der Trommel. Insbesondere auf kurvenreichen Wegstrecken und bei ungünstigen Witterungsverhältnissen kann dies zu gefährlichen Situationen führen.

Ein Plus an Sicherheit können hier unter Umständen Fahrerassistenzsysteme bieten (z.B. Abbiegeassistent, Kamera-Monitor-Systeme). Die Fahrer müssen zudem gemäß den Herstellerangaben darin unterwiesen werden, welche Trommeldrehzahlen für die Fahrt einzustellen sind. Und für Kurvenfahrten ist der veränderte Schwerpunkt zu berücksichtigen, damit die Assistenzsysteme auch tatsächlich richtig funktionieren können.

Beton zu transportieren ist auch eine Kommunikationsaufgabe!

Alle, die am Transport von Beton beteiligt sind, müssen die Auftragsdaten sowie zusätzlich baustellenspezifische Informationen erhalten. Des Weiteren müssen der Fahrer des Fahrmischers und der Baustellenverantwortliche intensiv miteinander kommunizieren, da die Mischfahrzeuge zeitlich passend an die Baustellen manövriert werden müssen. Eine mögliche Gefahr liegt hierbei jedoch in der Ablenkung des Fahrers und in der Verminderung seiner Konzentration, die ja eigentlich komplett fürs Fahren gebraucht wird.

Beton innerhalb der Baustelle transportieren

Mit dem Erreichen der Baustelle ist der Beton meist noch nicht vollständig am Ziel. Vor dem Fahrer liegen jetzt noch der Transport des Betons innerhalb des Baustellenareals und das Entladen des Fahrzeugs.

Folgende Vorsichtsmaßnahmen sind unumgänglich für den Transport von Beton im Baustellenbereich:

  • Vor der Fahrt über die Baustelle zum Entladeort muss der Fahrer die sichere Befahrbarkeit des Fahrwegs erkunden.
  • Beim Rückwärtsfahren darf der Fahrer keine anderen Personen gefährden, ggf. ist eine Einweisung zu organisieren.

Auch das Entladen von Beton gehört zum Transportprozess

Besondere Gefährdungen während des Entladeprozesses entstehen durch mögliches Abrutschen und Abstürzen, Umkippen oder Wegrutschen des Fahrzeugs, wegfliegende Teile, die Mitarbeiter treffen können, sowie zahlreiche Quetschrisiken, etwa an der Auslaufschurre, am Betonkübel des Krans oder an der Betonpumpe.

Um die Sicherheit der Beschäftigten zu gewährleisten, ist eine gründliche und regelmäßig wiederholte Unterweisung in der technischen Bedienung, aber auch in der Organisation des Entladeprozesses notwendig.

Folgendes ist zu beachten:

  • Zusatzmittel und Fasern dürfen nur von einem sicheren Standplatz aus zugegeben werden, also nicht von Knieleisten und Handläufen aus.
  • Der Fahrer muss Warnkleidung
  • Beim Entladen muss zu verbauten Baugruben ein Sicherheitsabstand von mindestens einem Meter, zu nicht verbauten Gruben von mindestens zwei Metern eingehalten werden.
  • Nach Gebrauch muss die Auslaufschurre sofort gereinigt werden, allerdings nach Möglichkeit nicht am Entladeort, sondern an Standorten mit Podesten und sicheren Standplätzen.

Die für den sicheren Transport von Beton maßgebliche DGUV Regel 113-604 „Betrieb von Betonpumpen und Fahrmischern“ finden Sie auf der Website der DGUV.

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Autor*in: Markus Horn