Holding-GmbH clever nutzen (Teil 1): So funktioniert das steueroptimierte Doppel-Modell
Immer mehr Unternehmer setzen auf die Holding-GmbH als langfristige Struktur für Vermögensaufbau, Expansion oder Nachfolgeplanung. Das Modell ist einfach erklärt: Eine GmbH hält Anteile an einer anderen GmbH – also ein zweistufiges System mit klarer Rollenverteilung. Die Mutter-Holding bündelt Kapital und Strategie, während die Tochter-GmbH das operative Geschäft führt.
Zuletzt aktualisiert am: 7. November 2025

Was ist eine Holding-GmbH überhaupt?
Im Kern besteht die Struktur aus:
- Mutter-GmbH (Holding): hält Anteile an einer oder mehreren Tochter-GmbHs
- Tochter-GmbH: betreibt das operative Geschäft
- Gesellschafter: hält die Anteile an der Muttergesellschaft
Diese Konstruktion schafft eine Trennung zwischen operativer Tätigkeit und Kapitalverwaltung – und eröffnet zahlreiche Gestaltungsmöglichkeiten, vor allem steuerlich.
Das sind die wichtigsten Vorteile
- Steueroptimierung bei Gewinnausschüttungen
Gewinne der Tochter-GmbH können fast steuerfrei an die Holding weitergeleitet werden (95 % steuerfrei bei Körperschaftsteuer). Erst bei Ausschüttung an Privatpersonen greift die Abgeltungssteuer. - Sicherheit durch Trennung
Operatives Risiko bleibt bei der Tochter. Die Holding schützt das Vermögen, z. B. Rücklagen, Beteiligungen oder Immobilien. - Erleichterte Nachfolgeplanung
Anteile an der Holding können einfacher übertragen oder gestückelt werden – z. B. im Rahmen der Unternehmensnachfolge. - Strategische Flexibilität
Sie können neue Geschäftsfelder durch weitere Tochtergesellschaften erschließen – ohne bestehende Strukturen zu gefährden.
So funktioniert der Aufbau
Eine Holding kann von Beginn an geplant oder später durch Umstrukturierung geschaffen werden. Grundmodell:
- Gründung der Holding-GmbH
- Gründung oder Einbringung der Tochter-GmbH
- Übertragung der Anteile der Tochter an die Holding
Dabei ist auch eine Beteiligung unter 100 % möglich. Wichtig: Die Holding sollte als Vermögensverwaltung oder Beteiligungsgesellschaft klar definiert sein – mit entsprechendem Unternehmenszweck.
Was Sie beachten sollten
- Mehrkosten durch Doppelstruktur: Jede GmbH braucht eigene Buchhaltung, Jahresabschluss etc.
- Klarer Plan nötig: Damit sich das Modell lohnt, müssen ausreichend Gewinne in der Tochter erwirtschaftet und gezielt in der Holding eingesetzt werden.
- Steuerberatung einbeziehen: Besonders bei späterer Umstrukturierung oder Einbringung ist Expertise gefragt (z. B. § 20 UmwStG).
Fazit: Klare Struktur – große Wirkung
Mit einer Holding-GmbH trennen Sie operatives Geschäft von Vermögenssicherung – und schaffen sich mehr Spielraum für Expansion, Nachfolge oder Ruhestandsplanung. Die steuerlichen Vorteile zahlen sich besonders aus, wenn Sie langfristig denken. In Teil 2 zeigen wir, wie Sie als Gesellschafter an Ihr Geld kommen – und was das Holding-Modell wirklich bringt.
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