17.08.2017

Wikimedia Foundation veröffentlicht Transparenzbericht

Die Wikimedia Foundation hat eine Aufstellung zu den Anfragen durch Regierungsstellen, Ermittlungsbehörden, Unternehmen und Privatpersonen für den Zeitraum von Juli bis Dezember 2016 veröffentlicht.

Transparenzbericht Wikimedia

Die Wikimedia Foundation, unter anderem Betreiber von Wikipedia und der Mediendatenbank Wikimedia Commons, hat seinen Transparenzbericht für das zweite Halbjahr 2016 publiziert.

Dieser Report führt die Anfragen unterschiedlicher Regierungsstellen und Behörden sowie von Privatunternehmen und -personen auf. Parallel wird angegeben, ob Wikimedia der jeweiligen Anfragen nachgekommen ist.

5 Arten von Anfragen

Wikimedia unterscheidet zwischen fünf Arten von Anfragen:

  1. Änderung oder Löschung von Inhalten. In den erfassten sechs Monaten des Jahres 2016 gingen 187 Anfragen dieser Art ein, wobei lediglich zwei von staatlichen Stellen stammten. In keinem Fall kam Wikimedia der Bitte nach, Inhalte zu verändern oder zu entfernen.
  2. Schutz von Urheberrechten. Zwischen dem 1. Juli und dem 31. Dezember 2016 erhielt Wikimedia zwölf Anfragen mit der Bitte, urheberrechtlich geschützte Inhalte zu löschen, da sie ohne entsprechende Berechtigung verwendet worden seien. In vier Fällen wurde diesen Anfragen stattgegeben.
  3. Recht auf Vergessen. In der zweiten Hälfte des Jahres 2016 erhielt die Wikimedia Foundation einen auf dem Recht auf Vergessen basierenden Antrag mit der Bitte, Informationen aus Projekten zu entfernen. Es erfolgte keine Löschung.
  4. Herausgabe von Benutzerdaten. Im Berichtzeitraum gingen 13 Anträge auf die Herausgabe nicht öffentlicher Nutzerdaten ein. Lediglich einer dieser Anfragen kam Wikimedia nach.
  5. Notfälle. Unter außergewöhnlichen Rahmenbedingungen – etwa wenn die Planung von Straftaten oder Selbstmordabsichten vermutet werden können – gibt Wikimedia an Behörden Informationen weiter. Von Juli bis Dezember 2016 wurden unter dieser Maßgabe Informationen in 17 Fällen freiwillig veröffentlicht, zweimal wurden Daten aufgrund von gerichtlich legitimierten Behördenanfragen zur Verfügung gestellt.

Der aktuelle Bericht ist der sechste dieser Art seit 2014. Die vorhergehenden Reports sind ebenfalls online verfügbar.

Autor*in: fgo (fgo)