Lagerplanung wird noch benötigt
Allerdings gibt es Verlagerungen in der Lagerplanung, z.B. vom Produzenten zum Logistikdienstleister. Außerdem ist das Angebot an effizienten Lagertechniken ständig gestiegen, sodass die Auswahl geeigneter Systeme für den jeweiligen Anwendungsfall immer schwieriger geworden ist.
Grundlagen zur Lagerplanung
Bei uns Menschen existiert die Lagerhaltung angefangen mit dem privaten Haushalt, in der Landwirtschaft, im Handel und natürlich insbesondere in der Industrie sowie bei der heutigen Form von Logistikdienstleistern, den früheren Transport- bzw. Speditionsunternehmen.
Die sog. Subsysteme des Lagers lassen sich unterteilen in:
- Lagereinheit
- Lagereinrichtung
- Lagerbedienung
- Kommissionierung
- Materialfluss-Steuerung
- Informationsfluss-Steuerung
- Gebäude
Bei der Dimensionierung der Lager hinsichtlich Kapazität und Abmessungen empfiehlt es sich, detaillierte Unterlagen von den infrage kommenden Lieferanten zu besorgen.
Bei der Festlegung der Anzahl der Lagergeräte durch die Berechnung von Spielzeiten und Durchsatz sind in dem VDI-Richtlinien-Handbuch für die meisten vorkommenden Fälle die Berechnungsunterlagen enthalten.
Ansonsten kann es bei umfangreicheren Projekten sinnvoll sein, sich durch einen neutralen, professionellen Planer unterstützen zu lassen. Bei solch einer Zusammenarbeit ist sichergestellt, dass die Planung ohne Lieferinteressen geschieht und dadurch ein umfassender Vergleich der Lösungen erfolgt.
Die unterschiedlichen Lagersysteme: Lagereinheiten
Bei der Lagerplanung unterscheidet man funktional bei den Stückgütern als Lagereinheit zwischen:
- Lagergütern ohne Ladehilfsmittel
- Lagergütern mit Ladehilfsmittel
Lagergüter mit Ladehilfsmitteln von größerer Bedeutung
Die Gruppe der Lagergüter mit Ladehilfsmitteln hat quer durch alle Branchen die weitaus größere Bedeutung bei den errichteten Lagern. Die Gründe dafür liegen hauptsächlich in der höheren Funktionssicherheit durch Formhaltigkeit und Stabilität der Ladehilfsmittel, was besonders für die Bedienung der Lager durch manuelle und speziell automatische Lagergeräte von Vorteil ist.
Weiterhin ist aber auch eine günstigere Raumausnutzung bei verbesserter Übersicht gegeben, wenn in Abhängigkeit vom jeweiligen Lagervolumen pro Artikel das optimale Ladehilfsmittel ausgewählt wird.
Ladehilfsmittel-Katalog: z.B. Palette
Deshalb sind inzwischen für die unterschiedlichsten Anwendungen regelrechte Kataloge von Ladehilfsmitteln entstanden. Eine Optimierung wird dadurch erreicht, dass solche Ladehilfsmittel-Reihen modular aufgebaut sind, zum Beispiel auf der Basis des Euro- bzw. ISO-Moduls.
Die neuzeitliche Lagertechnik hat für diese unterschiedlichen Ladehilfsmittel spezielle Lagersysteme entwickelt, die alle das Ziel haben, ein Optimum zwischen Kosten und Funktions- sowie Betriebssicherheit bei maximaler Raumausnutzung zu erreichen.
Das erste Ladehilfsmittel in der Geschichte moderner Lagertechnik, das diese Bedingungen am besten erfüllen konnte, war die Palette mit all ihren Derivaten.
Lagerplanung: die unterschiedlichen Lagersysteme
Die Entwicklung der Lagersysteme startet mit der Erfindung bzw. Einführung der Palette als Ladehilfsmittel und dem Gabelstapler als Lagergerät. Dabei erzeugte die Nachschubproblematik innerhalb der Militärlogistik Anfang der 50er-Jahre den entscheidenden Antrieb für Entwicklung und Verbreitung dieser effizienteren Lagertechniken.
Nach dieser Pionierzeit erfolgte eine ständige Weiterentwicklung der Regaltechniken und besonders von leistungsfähigen Staplertypen bis hin zum Hochregalstapler.
Parallel dazu wurden andere Formen von Lagersystemen entwickelt, die sog. Hochregallager, die größere Höhen, höhere Leistungen und eine vollständige Automatisierung durch automatische Regalbediengeräte ermöglichten. Weiterhin wurden neue Techniken wie z.B. Kanallager entworfen, die bei bestimmten Anwendungen ihre Vorteile wegen der großen Raumausnutzung haben.