21.11.2023

Fördertechnik

Bei der Entscheidung für den Einsatz von Förderanlagen als Transportsysteme ist stets die Rationalisierung des Prozesses von entscheidender Bedeutung. Daraus folgt, dass dieser Prozess zum einen so wirtschaftlich und rationell, zum anderen auch so verträglich wie möglich für das Transportgut durchgeführt werden muss. Hier lesen Sie mehr über Fördertechnik.

Investitionen in die Fördertechnik

Transport ist keine Wertschöpfung, denn Materialtransport und Lagerung tragen in der Wertschöpfungskette eines Produkts nicht zur Wert- oder Qualitätssteigerung bei. Vielmehr ist auf diesen Wegen die Gefahr gegeben, dass das Produkt Schaden nimmt und damit bereits erzeugte Werte wieder vernichtet werden. Sie wollen und müssen Ihr Material aber im Betrieb oder Lager von einer Station zur nächsten transportieren. Dieser Prozess kostet Geld, soll aber das Endprodukt möglichst nicht verteuern. Rationalisierungsinvestitionen in die Fördertechnik können helfen.

Bei richtiger Planung und Auslegung kann ein Materialtransport über mechanisierte und automatisierte Förderanlagen die gewünschten Kriterien weitestgehend erfüllen. Um einen Transport rationell darzustellen, muss eine qualitativ hochwertige Förderanlage jedoch durch stetige, hoch ausgelastete und dem Transportgut angepasste Transportsysteme realisiert werden.

Nicht alle Fördersysteme sind für jede Warengruppe oder Menge sinnvoll einsetzbar. Nur die richtige Auswahl der Mittel bringt Erfolg statt Misserfolg bei der Investition.

Nur eine vorausgehende Planung liefert gute Investitionsentscheidungen.

Mechanisierung unterschiedlicher Materialkategorien

Eine erste grobe, aber übersichtliche Einteilung der Materialflüsse und Warenströme, soll nach den Aggregatzuständen des Materials vorgenommen werden. Dabei ist es wichtig, sowohl den Ausstoß im Herstellungsprozess als auch in der Weiterverarbeitung zu betrachten.

Im Prinzip ist hier die Kategorisierung nach folgenden Merkmalen ausreichend:

  • Massengüter: Schüttgüter, Massenstückgüter
  • Stückgüter (Einzeltransport)

Der Massenguttransport

Unter Massengut verstehen wir Güter, die in großen Mengen aus gleichen oder ähnlichen Materialien bestehen, den gleichen Aggregatzustand haben und in meist nicht kontingentierbaren Mengen anfallen und abgebaut werden müssen.

Der Transport von Massengut kann in Form von Schüttgut, Lege- oder Stapelgut anfallen und ist meist ohne Unterbrechung oder in kurzen Zeitintervallen zu eindeutigen Zielen zu führen.

Beispiele für Massengut:

  • Erdreich aus Kies- oder Braunkohle-Baggern
  • Automaten-Teile, z.B. Schrauben, Muttern und Scheiben
  • Papierzuschnitte aus Querschneidemaschinen gestapelt
  • Stanzteile aus Automaten

Dieser Materialgruppe gemeinsam ist die massenhafte, kontinuierliche Erzeugung, der bei der Entstehung nicht einheitlich definierbare Aggregatzustand und der möglichst fließende Abtransport zu Weiterverarbeitung, Verpackung oder Verbrauch.

Wichtig ist also für die weitere Planung, in welchem Aggregatzustand sich das Material für den zu automatisierenden Transportweg befindet. Es ist also die Veränderung des Aggregatzustands bei der Zusammensetzung der Fördertechnikelemente zu berücksichtigen (Schüttgut oder Stückgut).

Prinzip einsetzbarer Fördertechnik: Endlosförderer

Meist werden “Endlosförderer” eingesetzt, die sich durch das Handlingprinzip des Materials unterscheiden und zu unterschiedlichen Förderanlagen und Geräteausführungen führen, z.B.:

  • Schütten
  • Abwerfen
  • Rutschen oder
  • Abschieben von Teilen einschließlich positioniertem Weiterreichen von Einzelteilen.

Ein besonderes Augenmerk ist bei der Planung komplexer Förderanlagen diesen Bereichen zu widmen:

  • den Elementsübergängen (Antriebseinheit zu Antriebseinheit)
  • dem Überwinden unterschiedlicher Förderniveaus (Schräg- und Senkrechttransport)
  • den integrierten Hilfsprozessen (Aufbringen, Ausrichten, Vereinzeln, Sortieren, Positionieren des Materials)

Der Schüttguttransport

Schüttgüter wie z.B. Erdreich, Kies oder Abraummaterial werden in der Regel auf stetig laufende Endlosbänder von Baggerschaufeln o.Ä. abgeschüttet. Unter Schüttgütern können wir aber auch aus Automaten anfallende, nicht verpackte und nicht geordnete Teile, in Massen geschüttet oder in schnellen Zyklen einzeln und unpositioniert ausgeworfen, einordnen. Wesentlich ist, dass die Aufbringung des Materials in Menge, Lage und Zeitintervall nicht eindeutig planbar ist.

Das Fördersystem muss daher die maximale Aufbringungsleistung einerseits und den Transport von kleinsten undefiniert laufenden Einzelstücken andererseits ohne Störungen verkraften können.

Prinzip einsetzbarer Fördertechnik: Gurt-/Bandbeförderer

Gurt-/Bandförderer:

  • “Endlos”-Transportbänder, z.B. Gurt- und Bandförderer (Kunststoff-/Gummiband, Tragegurte)
  • Kippschalenförderer/Becherwerke

Endlos-Transportbänder sind in der Regel Textil-, Gummi- oder Kunststoffbänder, die je nach Länge und zu tragendem Gewicht kontinuierlich von Laufrollen unterstützt werden.

Mit Trichter oder Wanne:

Die Transportbänder haben die Aufgabe, das lose Material während des Transports zusammenzuhalten, sei es mittels Verformung zu einer Wanne oder mittels seitlich angebrachter Trichterführungen.

Übergänge von einem Band zum nächsten werden durch Überlappung erzeugt. Dabei sind die Transportbänder an den Antriebstrennungen ohne Lücken “übergangslos”, d.h. mit übereinander liegend angeordneten Umlenkungen oder mit Verbindung über Rutschen, Gleitstücke u.Ä. zu planen, damit kein Material zwischen die einzelnen Bandeinheiten fallen kann.

Je nach Ausführung des Gurtbands (glatte Oberfläche, geriffelt, mit aufgesetzten Bundstegen) können die Transportbänder sowohl für waagrechten Transport als auch zur Überwindung von Höhendifferenzen für Schrägtransport genutzt werden.

Autor*in: WEKA Redaktion