22.11.2022

Lithiumbatterien: Brandrisiko auf See reduzieren

Lithium-Ionen-Batterien können brandgefährlich sein – mit dramatischen Konsequenzen auf Seeschiffen. Ein Versicherer hat die Brandrisiken gründlich analysiert und macht nun Vorschläge, wie Batterien auf See sicher transportiert werden können.

Hintergrund der Studie „Lithium-Ionen-Batterien: Brandrisiken und Schadenverhütungsmaßnahmen in der Schifffahrt“

Brände an Bord von Schiffen gehören nach wie vor zu den größten Sicherheitsproblemen in der Branche – obwohl sich insgesamt eine positive Entwicklung abzeichnet: Verluste in der Schifffahrt haben sich in den letzten zehn Jahren mehr als halbiert.

Feuer und Explosion sind die dritthäufigste Ursache für Schiffsverluste in den letzten zehn Jahren. Für Versicherer haben sie die höchste Schadenssumme in der Schifffahrt in den letzten fünf Jahren verursacht. Das nahm die Versicherungs- und Risikomanagementberatung Allianz Global Corporate & Specialty (AGCS) zum Anlass, sich intensiv mit den Risiken zu beschäftigen und nach Wegen zu suchen, um solche Ereignisse zu verhindern.

Das Ergebnis ist die Studie „Lithium-Ionen-Batterien: Brandrisiken und Schadenverhütungsmaßnahmen in der Schifffahrt“. Hier heben die Autoren vier Hauptgefahren hervor:

Vier Hauptgefahren bei Lithium-Ionen-Akkus auf See

  1. Feuer (Lithium-Ionen-Akkus enthalten Elektrolyt, eine entzündliche Flüssigkeit)
  2. Explosion (durch die Freisetzung entzündlicher Dämpfe/Gase in einem geschlossenen Raum)
  3. thermisches Durchgehen (ein schnelles selbsterhitzendes Feuer, das eine Explosion verursachen kann)
  4. giftige Gase, die bei den genannten Gefahren freigesetzt werden

Konsequenzen: Wie die Gefahren reduzieren?

Doch das Brandrisiko, das von Lithium-Ionen-Batterien auf Autotransportern und in Frachtcontainern ausgeht, lässt sich deutlich reduzieren. Die AGCS-Experten empfehlen für Lagerung und Transport vor allem eine gründliche Schulung des Personals. Beim Landpersonal sollten korrekte Verpackungs- und Handhabungsverfahren im Fokus stehen, bei den Seeleuten vor allem die Brandbekämpfung auf See. Sinnvoll ist auch eine frühzeitige Branderkennung, z.B. durch Wach- und Feuerpatrouillen sowie den Einsatz von Wärmescannern, Gasdetektoren, Wärme- und Rauchdetektoren und Videoüberwachung.

 

Autor*in: Uta Fuchs