13.09.2022

Energieeinsparpotenziale im Unternehmen nutzen und Kosten sparen

IT, Büroküche, Heizung und mehr: Hier können die meisten Unternehmen richtig viel Energie sparen. Dabei ist es wichtig und sinnvoll, auch Mitarbeiter durch entsprechende Kampagnen für Energieeffizienz am Arbeitsplatz zu sensibilisieren. Tipps dazu und mehr über Energieeinsparpotenziale in Unternehmen lesen Sie hier.

Geld im Vordergrund, Gasflamme im Hintergrund: Symbol für Energiesparen im Unternehmen

Mitarbeiter für Energieeffizienz sensibilisieren

Kein Unternehmenserfolg ohne engagierte und motivierte Mitarbeiter – das gilt für Energiesparziele ebenso wie für jedes andere Unternehmensziel. Motivation setzt Information voraus: Das Know-how und das Bewusstsein um ökologische Zusammenhänge und konkrete Verbesserungsmöglichkeiten im eigenen Betrieb sind die Grundvoraussetzungen, damit die Mitarbeiter sich für die Energieeffizienz eines Unternehmens engageren. Darum spielt die interne Kommunikation eine entscheidende Rolle beim Energiesparen im Unternehmen.

Durch Ideenwettbewerbe und Informationsveranstaltungen können Mitarbeiter schon in der Planungsphase eingebunden werden. Parallel dazu dienen Schulungen und Aufklärungsarbeit, etwa die praktische Demonstration von Messinstrumenten, dem besseren Verständnis. Denn nur was verstanden und internalisiert wurde, kann auch konkrete Verhaltensänderungen im Alltag bewirken. Sonderaktionen wie ein Umwelttag im Unternehmen oder Bonuszahlungen für besonders effektive Energiesparer verstärken die Erfolgsaussichten.

Regelmäßige Mailingaktionen, Newsletter im Intranet, aber auch Aufkleber mit Signalwirkung an den Geräten unterstützen das Bewusstsein für Energieeffizienz im Unternehmen langfristig.

Tipp

Viele gelungene Beispiele für entsprechende Projekte finden Sie im Praxisleitfaden „Mitarbeitermotivation Energieeffizienz & Klimaschutz“ der Mittelstandsinitiative Energieeffizienz.

Energie sparen in Büro und Verwaltung

Beim klassischen Büroarbeitsplatz fällt einem zum Thema Energiesparen meist sofort der IT-Bereich ein. Hier können bereits bei der Anschaffung der Bürogeräte Energieeinsparpotenziale im Unternehmen realisiert werden. Ein eventuell höherer Preis für energieeffiziente Modelle amortisiert sich meist schnell durch den geringeren Stromverbrauch.

Mitarbeiter können darüber hinaus bei der Anwendung Energie sparen, wenn sie, wie oben beschrieben, durch entsprechende Maßnahmen dafür sensibilisiert werden.

Energieeinsparpotenziale bei elektrischen Geräten im Unternehmen bestehen durch z.B.:

  • abendliches Ausschalten des PC (nicht nur herunterfahren, sondern vom Netz trennen, z.B. durch Steckerleisten)
  • Verzicht auf Bildschirmschoner
  • Optimierung der Druckereinstellungen bzw. auf Ausdrucken verzichten
  • Energiesparmodus nutzen (PC wird bei längeren Pausen in Ruhezustand versetzt)
  • NoScript- oder AdBlock-Funktionen des Browsers nutzen, um Energieverschwendung durch automatisches Abspielen von Werbevideos zu vermeiden

Energie sparen bei Heizung und Licht

Was vielen Mitarbeitern nicht klar ist: Noch weit mehr Energie als die Bürogeräte verbraucht im Bürobetrieb in der Regel die Heizung. Auch hier können Unternehmen Energie sparen, wenn die Mitarbeiter dafür sensibilisiert sind und mitwirken:

  • Begrenzung der Raumtemperatur auf 20 bzw. 19 °C (Thermostat maximal auf Stufe 3)
  • Abdrehen des Thermostats bei (längerer) Abwesenheit, vor allem am Wochenende
  • kurze Stoßlüftungen statt länger gekippter Fenster
  • Regulierung der Raumtemperatur durch Einsatz von Rollos
  • bei vorhandener Klimaanlage prüfen, ob und wann ihr Einsatz tatsächlich notwendig ist
Mitarbeiter für Energiesparen sensibilisieren durch Schulungen
Gerade beim Thema Heizen und Lüften ist es wichtig, Mitarbeitern das Rüstwerkzeug z.B. durch Schulungen an die Hand zu geben, so dass sie selbst aktiv werden können.

Darüber hinaus lassen sich auch mit der richtigen Beleuchtung bis zu 4 % Energie im Unternehmen sparen. Vor längerem Verlassen des Raums, vor allem abends und am Wochenende, sollte unbedingt das Licht ausgeschaltet werden, und zwar nicht nur die Tischlampe am eigenen Arbeitsplatz, sondern auch die Raumbeleuchtung. Manchmal bleibt ein Oberlicht sogar bei Tageslichteinfall eingeschaltet – auch das ist unnötig.

Energieeinsparpotenziale in der Büroküche

Je nach Ausstattung verstecken sich auch in der Büroküche Stromfresser mit großem Appetit. Gerade bei Großverbrauchern wie einem Elektroherd oder alten Kühl- und Gefriergeräten kann sich die Investition in ein sparsameres modernes Gerät schnell bezahlt machen.

Übrigens: So kalt muss der Kühlschrank gar nicht sein. Laut Umweltbundesamt sind 7 °C völlig ausreichend

Da viele Elektrogeräte auch ausgeschaltet Strom verbrauchen, sollten Mitarbeiter bei Wasserkocher, Kaffeemaschine, Toaster und Mikrowelle nach Gebrauch oder spätestens nach Feierabend den Stecker ziehen.

Generell lohnt es sich, wirklich nur so viel Wasser zu erhitzen, wie gebraucht wird. Je mehr Wasser im Kocher ist, desto höher ist der Energieverbrauch. Auch ein verkalkter Wasserkocher lässt den Energieverbrauch ansteigen.

Energieeinsparpotenziale in der Produktion

Über mögliche Energieeinsparungen in der Produktion lassen sich kaum allgemeingültige Aussagen machen. Ein Ansatz, um hier Energie- und Materialflüsse näher zu untersuchen, bietet die Materialflusskostenrechnung (MFKR) nach DIN EN ISO 14051.

Während bei der konventionellen Kostenrechnung sämtliche Kosten dem Produkt zugerechnet werden, unterscheidet die MFKR nach Kosten, die dem Produkt zugeordnet werden, und solchen, die durch Materialverluste entstehen. Die MFKR zeigt dabei Ineffizienzen ebenso auf wie Umweltauswirkungen. Sie kann so einen wesentlichen Beitrag für eine Produktion mit möglichst minimalen Materialverlusten leisten.

So kommen Sie weiter

Autor*innen: Susanne Niemuth-Engelmann, WEKA Redaktion