14.09.2022

Psychische Belastung durch Lärm

Ein lautes Büro gehört zu den größten Stressfaktoren am Arbeitsplatz. Raumteiler und die Abschirmung technischer Geräte können helfen. In vielen Fällen hilft gegen den Lärm in einem Großraumbüro aber nur noch ein Verhaltenskodex, an den sich alle halten. Lesen Sie hier mehr über die technischen und organisatorischen Möglichkeiten, um Lärm im Büro und die damit einhergehende psychische Belastung durch Lärm zu reduzieren.

Psychische Belastung bei einer Frau durch den Lärm im Büro

Psychische Belastung kann auch durch Lärm entstehen. Dabei müssen es nicht einmal besonders laute Geräusche am Arbeitsplatz sein: Oft genügt die durchdringende Stimme eines Kollegen oder das schrille Läuten eines Telefons, um den Stresspegel nach oben zu treiben. Lärmbedingter Stress ist in Großraumbüros, in denen Mitarbeiter auf engem Raum zusammensitzen, besonders groß. Allerdings lässt sich einiges tun, um ihn zu reduzieren.

Ziele der Lärmminderung

Das Ergebnis der Maßnahmen zur Lärmminderung sollte sein:

  • Verminderter Reflexionsschal
  • Geringere Nachhallzeit
  • Absorption von besonders störenden hohen und mittleren Frequenzen.

Bürolärm ist meist nicht so stark, dass er das Gehör schädigen kann. Es kommt vielmehr auf den subjektiv empfundenen Stress an, der durch den Lärm erzeugt wird. Die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) bietet eine App, mit der die subjektive Wirkung von lärmmindernden Maßnahmen simuliert werden kann. Durch eine sogenannte „Auralisation“ können akustische Gestaltungsoptionen verglichen und „erhört“ werden.

1. Raumteiler mindern den Lärm

Eine Lärmdämmung erreichen Sie schon allein dadurch, dass Sie Möbel, Textilien, Pflanzen oder Bilder als Raumteiler nutzen. Vorteilhaft sind hier natürlich hohe, breite Objekte wie Büroschränke oder Regale, die einen Großteil des Schalls aufnehmen.

Unterstützend dazu können Sie Flächenvorhänge und Bilder aufhängen und die Flächen zwischen den Schreibtischen mit hohen Pflanzen ausstatten. Allein die gezielte Platzierung von Möbeln, Textilien, Pflanzen oder Bildern reduziert die Lärmbelastung enorm.

2. Technik abschirmen

In einem Großraumbüro finden sich eine Vielzahl von kleinen und größeren Geräten: Drucker, Scanner etc. Die meisten Geräte geben akustische Warn- oder Bestätigungssignale ab. Darüber hinaus haben die meisten Mitarbeiter Smartphones, die fleißig piepsen. Dieser Lärm lässt sich vermeiden, indem man stattdessen die optischen Warn- und Bestätigungsfunktionen nutzt.

Ausgabegeräusche des Druckers können durch Abschirmung vermindert werden. Stellen Sie den Drucker z. B. hinter ein volles Regal. Installieren Sie eine „Geräte-Ecke“, in der Sie alle Geräte platzieren und abschirmen. Soweit möglich, sollten vor allem größere Geräte in einen anderen Raum verlegt werden.

3. Alle Geräte notwendig?

Oft stehen in Büros Geräte herum, die nur selten oder gar nicht mehr benötigt werden. Dennoch sind sie in Betrieb. Prüfen Sie bei Ihrem Rundgang, ob manches nicht einfach entfernt oder z. B. im Keller aufgestellt werden kann und nur bei Bedarf in Betrieb genommen wird.

4. Einen Verhaltenskodex entwickeln

Viel Lärm entsteht durch das Verhalten der Mitarbeiter selbst. Lautes Telefonieren, Smartphones auf höchster Lautstärkestufe, laute Unterhaltungen – all das stresst die Kollegen und führt auch zu Konflikten. Dieser selbstverschuldete Lärm in Großraumbüros lässt sich mit einem Verhaltenskodex reduzieren. Wichtig ist, dass dieser von den Mitarbeitern entwickelt und nicht „von oben“ vorgegeben wird. Die Regeln der Vereinbarung sollten auf einem Wandposter festgehalten und gut sichtbar aufgehängt werden. Auf diese Weise hat jeder die Regeln vor Augen – und wer einen Kollegen zurechtweist, hat eine Legitimation.

Fazit: Psychische Belastung durch Lärm

Lärm zählt ganz generell zu den psychischen Gefährdungen am Arbeitsplatz und kann sich zu einer psychischen Belastung entwickeln. Seine negativen Auswirkungen auf die Leistungsfähigkeit gerade bei anstrengenden geistigen Tätigkeiten sollte nicht unterschätzt werden. Nutzen Sie deswegen alle Möglichkeiten, die es gibt, um Lärm am Arbeitsplatz zu reduzieren.

So kommen Sie weiter:

 

Autor*in: Markus Horn