Münchener Wochenmarkt als erster Zero-Waste-Markt
Die kommunale Abfallwirtschaft ist ein wichtiger Baustein im Abfallmanagement. Durch die Rückführung von wiederverwertbaren Stoffen in den Wirtschaftskreislauf ist sie nicht mehr wegzudenken im Umwelt- und Ressourcenschutz. Die Kommunen haben dafür Sorge zu tragen, dass sowohl Haushaltsabfälle als auch gewerbliche Abfälle entsprechend entsorgt und aufbereitet werden. Es gibt allerdings Bestrebungen hin zur Liberalisierung und Privatisierung der Abfallwirtschaft, was mit einem Risiko der Daseinsvorsorge einhergehen kann. Städte und Gemeinden sowie ihre kommunalen Entsorgungsunternehmen sind daher ständig gefordert, sich als kompetente Partner der nationalen und internationalen Politik sowie der Bürgerinnen und Bürger zu bewähren.

Die kommunale Verantwortung ist ein Garant für eine langfristig gesicherte Entsorgung auf hohem ökologischem Niveau und zugleich von großer Bedeutung für die Bürger als attraktiver Service zu kostendeckenden Gebühren. Nur wenige wissen, dass die deutsche Entsorgungswirtschaft insbesondere wegen hoher Verwertungsquoten international Maßstäbe setzt. Und dies ist ein Verdienst der Städte und Gemeinden.
Dennoch ist das „Müllproblem“ für die Kommunen nach wie vor präsent und die Sensibilisierung der Bevölkerung für einen bewussten Umgang mit Abfall von großer Relevanz.
Die Markthallen München haben sich daher etwas Besonderes einfallen lassen. Sie planen für April 2023 die Eröffnung eines neuen Unverpackt-Wochenmarkts im Arnulfpark. Der Wochenmarkt soll komplett frei von Einwegverpackungen sein. Die Händlerinnen und Händler bieten ihr Angebot unverpackt oder in Mehrwegverpackung an. Kundinnen und Kunden können alternativ eigene Verpackungen mitbringen und befüllen lassen. Stoffbeutel, Boxen und Wachstücher gelten hierbei als nachhaltige Alternativen.
Das Pilotprojekt ist eine Maßnahme des Münchner Zero-Waste-Konzepts. Ziel ist es, das Bewusstsein der Bürgerinnen und Bürger dafür zu stärken und eine Veränderung des Einkaufsverhaltens zu forcieren. Noch werden Händlerinnen und Händler für den neuen Wochenmarkt gesucht, insbesondere für unverpackte Waren, wie Fleisch, Brot- und Backwaren, Obst und Gemüse, Eier, mediterrane Feinkost, Käse oder Fisch. Kommunalreferentin Kristina Frank, Erste Werkleiterin der Markthallen München, versichert, dass auf dem Zero-Waste-Wochenmarkt auf nichts verzichtet werden müsse. Lediglich Einwegverpackungen werden dort nicht zu finden sein. Es handle sich um einen ganz typischen Wochenmarkt, nur viel nachhaltiger.