18.03.2019

Stress im Betrieb: Helfen Sie als Betriebsrat Ihren Kollegen!

Die Dosis macht das Gift. So auch Stress: in Übermaß genossen macht er krank. Bei der Arbeit merken Ihre Kollegen oft den Unterschied nicht. Sie als Betriebsrat können ihnen helfen, auf ein gesundes Maß zu achten.

Betriebsrat Stress Kollegen

Ist Stress gut oder ist Stress schlecht?

Geschäftsführung Betriebsrat. Eigentlich ist Stress weder das eine noch das andere. Er ist eine ursprüngliche Reaktion unseres Körpers auf gefährliche Situationen in der Urzeit des Menschen, etwa bei einem Angriff wilder Tiere. Der Stress befähigte den Körper für Flucht oder Kampf zu Höchstleistung. Das war für das Überleben unserer Vorfahren wichtig. Die Stresssituationen der Urzeit haben sich verändert, geblieben ist der Stress und durch ihn ausgelöste Reaktionen des Körpers:

  • Schnellerer Atem,
  • engeres, schärferes Blickfeld,
  • der ganze Körper spannt sich an,
  • Puls und Blutdruck steigen.

Stress kann also durchaus gesund oder positiv sein. Ist die Stresssituation vorbei, fährt der Körper alle reaktiven Funktionen wieder runter auf Normalbetrieb. Oft bedarf es dazu eines Ventils, um Druck und Anspannung wieder abzubauen. Fehlt es daran, wird der Stress zu viel und schadet uns. Alarmsignale des Körpers können dann Stresssymptome sein wie:

  • Herzklopfen,
  • Unruhe,
  • Nervosität,
  • Schlafstörungen,
  • Konzentrationsmangel.

Was führt bei Beschäftigten zu Stress?

Auslöser für Stress kann es viele geben. Eine Umfrage der Hans-Böckler-Stiftung von 2016 unter gut 2.000 Betriebsräten aus Betrieben mit wenigstens 20 Beschäftigten ergab folgende Hauptursachen für Stress:

  • Termindruck und hohe Arbeitsintensität (77 Prozent) in der Folge mit mehr gesundheitlichen Beschwerden bei Beschäftigten,
  • steigende Zahl der Überstunden (50 Prozent),
  • hoher psychischer Verantwortungsdruck (44 Prozent),
  • regelmäßige störende Unterbrechungen der Arbeit (27 Prozent),
  • mangelnde Planbarkeit der Arbeitszeiten (23 Prozent),
  • Angst, den Arbeitsplatz zu verlieren (20 Prozent).

In rund drei Vierteln der Betriebe ist Stress Thema auf Betriebsversammlungen oder Gegenstand von Verhandlungen zwischen Betriebsrat und Geschäftsführung.

Ein häufig genannter Grund für den psychischen Druck ist dabei eine zu dünne Personaldecke. In jedem zweiten Betrieb gab es in den zwölf Monaten vor der Befragung Umstrukturierungen, über ein Viertel hat mit Personalabbau zu kämpfen. Doch auch in vielen anderen Betrieben ist die Personalausstattung nach Einschätzung der Befragten zu gering. 74 Prozent der Betriebsräte sehen sich mit dem Problem konfrontiert. Besonders drastisch ist dies in Erziehungs- und Gesundheitsberufen sowie im öffentlichen Dienstleistungssektor generell.

Arbeitnehmervertreter konstatieren als Folge eine Zunahme gesundheitlicher Probleme. Psychische Strapazen lasten laut der Böckler-Studie oft stärker auf den Beschäftigten als die körperlichen Anforderungen der Arbeitswelt. In rund 60 Prozent der Betriebe litten die von den befragten Betriebsräten vertretenen Belegschaften massiv unter Zeitdruck und hoher Arbeitsintensität.

Seit 2006 ist die Zahl der Fehltage deutscher Arbeitnehmer aufgrund psychischer Erkrankungen erstmals gesunken. Das geht aus einer Krankenstands-Analyse der DAK hervor. Trotzdem rangieren Erkrankungen der Psyche mit 15,2 Prozent noch immer auf Rang drei der häufigsten Erkrankungen.

Unter den psychischen Erkrankungen entfielen die meisten Fehltage auf Depressionen mit rund 93 Tagen je 100 Versicherte – ein Rückgang im Vergleich zum Vorjahr um 17 Prozent. Aufgrund von Reaktionen auf schwere Belastungen und Anpassungsstörungen gab es 2018 rund 51 Fehltage je 100 Versicherte. Hier gab es laut DAK-Untersuchung einen leichten Anstieg um vier Prozent.Stress 1

Einen weiteren Nährboden für Stress sieht eine DGB-Umfrage von 2018 in der Arbeit mit Kundschaft oder vergleichbaren Personengruppen bei sogenannter Interaktionsarbeit. Sie bedeute für eine Mehrheit der Beschäftigten Arbeit in Hetze. Auf die Frage „Wie häufig fühlen Sie sich bei der Arbeit gehetzt oder stehen unter Zeitdruck?“ antworten 58 Prozent der mit Kundschaft Arbeitenden „sehr häufig“ oder „oft“. Unter Beschäftigten mit keinem oder nur seltenem Kontakt mit der Kundschaft sind es nur 42 Prozent. Eine der Folgen: 25 Prozent der häufig mit Kundschaft befassten Mitarbeiter geben an, dass sie sehr häufig oder oft Abstriche bei der Qualität ihrer Arbeit machen müssen, um ihr Arbeitspensum zu schaffen. Unter den sehr häufig gehetzten Mitarbeiter liegt der Anteil sogar bei 52 Prozent. Arbeitshetze geht demnach also auch zu Lasten von Kunden, Patienten, Klienten, Azubis usw.

Zeitnot ist auch die meistgenannte Ursache auf die Frage, wodurch der Stress gefördert wird, bei 47 Prozent der Mitarbeiter, die häufig mit Kundschaft zu tun haben. 38 Prozent geben an, sie müssten zu viel Zeit für Dokumentationsarbeiten verwenden. Sie werden häufig nicht in die regulären Arbeitsabläufe einbezogen. 33 Prozent führen zu hohe Erwartungen der Klientel an, 17 Prozent kundenunfreundliche Vorgaben des Arbeitgebers. Zu geringe Handlungsspielräume bei der Arbeit – 23 Prozent nennen dies – sowie mangelnde Unterstützung durch Vorgesetzte (19 Prozent) deuten auf eine schlechte Unternehmensorganisation.

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Ein weiter zunehmender Faktor bei der Entstehung von Stress ist die schnell voranschreitende Digitalisierung. Sie bringt laut einer Umfrage der Böckler-Stiftung aus dem Jahr 2018 viele Chancen, aber auch substantielle Risiken und Nachteile mit sich. Es träten rapide Änderungen des Belastungs- und Beanspruchungsprofils von Arbeitnehmern auf, mit denen diese oft nicht umzugehen wissen. Die Folge: digitaler Stress.

Das größte Problem sei die Unsicherheit der Beschäftigten im Umgang mit immer neuen Programmen und Geräten. Hinzu kämen Unzuverlässigkeit der Technik und Arbeitsüberflutung durch elektronische Systeme, gefolgt von der Komplexität der Systeme – Beschäftigte hätten das Gefühl, die Technik mit all ihren Funktionen nicht wirklich im Griff zu haben. Das ungute Gefühl, die fortschreitende Digitalisierung bedrohe über kurz oder lang den eigenen Arbeitsplatz, führe ebenfalls zu Stress.

„Digitaler Stress tritt in allen Branchen und Tätigkeitsarten auf“, so die Wissenschaftler der Böckler-Stiftung, keineswegs nur in der Informations- und Kommunikationsbranche. Der Techno-Stress hänge auch mit den Kompetenzen der Arbeitnehmer zusammen. Besonders ausgeprägt sei er dort, wo hoch digitalisierte Arbeitsplätze mit Beschäftigten zusammentreffen, die sich der Technologie nicht gewachsen fühlen.

Wozu kann Stress führen?

Laut Böckler-Studie geht digitaler Stress von Arbeitnehmern mit einer deutlichen Zunahme ihrer gesundheitlichen Beschwerden einher. Als Folge für Digitalstress nennt die Böckler-Studie eine Vielzahl von Zusammenhängen zwischen dem Digitalstress-Niveau und der Häufigkeit vieler Beschwerden. Ein Vergleich des Viertels der Befragten mit dem geringsten digitalen Stress und dem Viertel mit den höchsten Werten zeigt:

  • Unter regelmäßigen Kopfschmerzen leiden 55 Prozent der stark digital gestressten Mitarbeiter, aber nur 30 Prozent der weniger belasteten.
  • Ebenfalls 25 Prozentpunkte höher ist der Anteil derjenigen, die mit nächtlichen Schlafstörungen zu kämpfen haben.
  • Der Anteil derjenigen Mitarbeiter, die allgemeine Müdigkeit, Mattigkeit oder Erschöpfung in der Folge von digitalem Stress angaben, liegt sogar 27 Prozentpunkte höher.
  • Körperlich erschöpft sind 38 Prozent der unter Technikstress leidenden Mitarbeiter, 22 Prozentpunkte mehr als bei denen, die weniger diesem Stress ausgesetzt sind.
  • Emotionale Erschöpfung ist um 27 Prozentpunkte häufiger.

Wer dauerhaft negativem Stress ausgesetzt ist, riskiert u. a.:

  • Bluthochdruck,
  • Diabetes,
  • Herzinfarkt,
  • schwere Verdauungsbeschwerden,
  • Burnout,
  • Depression.

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Woran erkennt man eine Depression?

Die Begriffe Burn-out und Depression werden oft verwechselt – absichtlich oder aus Unkenntnis. Beide sind Spitzenreiter bei den psychischen Belastungen.

Eine Depression kann jeden treffen. Sie ist kein Zeichen persönlicher Schwäche, sondern hat vielfältige Ursachen. Eine Umfrage der European Depression Association (EDA) zeigt, dass in Europa etwa jeder zehnte Arbeitnehmer schon mal wegen einer Depression zu Hause geblieben ist. Rund jeder Fünfte hat wenigstens einmal die Diagnose Depression bekommen. Immer noch ist die Angst verbreitet, als leistungsunfähig aussortiert zu werden und den Arbeitsplatz zu verlieren.

Bei depressiven Menschen kommt es zu Veränderungen auf verschiedenen Ebenen:

  • Verändertes Erleben: Gefühle der Hoffnungslosigkeit wie Hilflosigkeit, innere Leere, Schuld und Angst, Verzweiflung und Trauer stellen sich ein, aber auch die Unfähigkeit, überhaupt noch Gefühle empfinden zu können. In vielen Fällen beurteilen Menschen sich selbst pessimistisch, die eigenen Fähigkeiten, Aussehen und Zukunft. Sie grübeln mehr, kritisieren sich dauernd selbst und können sich oft nicht konzentrieren. In schweren Fällen denken solche Menschen sogar an Selbstmord.
  • Verändertes Verhalten: Die Patienten vermeiden soziale Kontakte, pflegen ihre Hobbys nicht mehr, können ihre Arbeit nicht bewältigen und ziehen sich ins Bett zurück. Mimik und Gestik erstarren, die Stimme wird leise und monoton. Manche Patienten laufen rastlos, verzweifelt und wie getrieben hin und her, das nennt der Fachmann dann „agitierte Depression“.
  • Körperliche Beschwerden: Dazu zählen Schlaflosigkeit mit Früherwachen, Appetitstörung mit Gewichtsverlust, Libidoverlust, schnelle Ermüdung, multiple körperliche Beschwerden und oft auch Schmerzen. Starke Rückenschmerzen bringt man meistens nicht mit einer Depression in Verbindung; doch gerade sie treten dabei häufig auf.

Ist eine Depression erst diagnostiziert, kann man sie in den meisten Fällen gut behandeln. In der Regel reichen dafür einige Monate, manchmal sogar nur Wochen Therapie – fast immer mit Gesprächen und Antidepressiva in Kombination. Nach der erfolgreichen Behandlung sind die Betroffenen vollständig geheilt und auch wieder genauso leistungsfähig wie früher.

Was ist Burn-out?

Die Frage ist schon schwieriger zu beantworten als die nach der Depression.

Häufig treten bei einem Burn-out diese Symptome auf:

  • Herzrasen,
  • Bluthochdruck,
  • Erschöpfung,
  • innere Anspannung,
  • Angstzustände,
  • Schlafstörungen,
  • Nachlassen der Leistungsfähigkeit,
  • Gefühl völliger Interessen- und Energielosigkeit,
  • totale Gleichgültigkeit,
  • verzerrte Wahrnehmung der Realität bis hin zur Depression.

Erste Warnsignale sind häufig Nervosität und erhöhte Reizbarkeit auf der einen sowie ständige Selbstzweifel auf der anderen Seite.

Wie reagieren die Unternehmen?

Um sich des Problems wirksam annehmen zu können, sollte sich die Geschäftsleitung wenigstens etwas in der Materie auskennen. Häufig herrschen dort aber nur verschwommene Begrifflichkeiten vor, Dinge werden falsch bezeichnet. Gerade beim Burn-out gibt es zum Teil schillernde Selbstchecks, in denen man seine eigene Gefährdung messen kann.

Doch an konkreten Programmen gegen Stress fehlt es in den Chefetagen vielerorts – besonders in kleineren Firmen. Nur jeder vierte Betrieb in Deutschland ergreift systematisch Maßnahmen gegen die zunehmenden psychischen Belastungen am Arbeitsplatz. Belegschaften leiden unter Zeitdruck und hoher Arbeitsintensität, oft weil nicht genug Personal vorhanden ist. Viele Unternehmen halten die Personaldecke aus Kostengründen so dünn wie möglich. Hinzu kommt, dass Unternehmen traditionelle Formen des Arbeitsschutzes wie Verbot von Sonntagsarbeit, Sicherheits- und Pausenvorschriften oder Ähnliches zwar für notwendig halten, sie im betrieblichen Alltag aber oft umgehen oder die Umsetzung kaum kontrollieren.

Manche Unternehmen preisen in Hochglanzbroschüren ihre Work-Life-Balance-Konzepte und veranstalten teure Seminare gegen Burn-out. Aber wenn die Unternehmensleitung gleichzeitig die ständige Erreichbarkeit der Mitarbeiter voraussetzt und es Usus ist, das Büro möglichst als Letzter zu verlassen, ist der Erfolg gleich null. Insbesondere die Geschäftsleitung muss den wirklichen Willen haben, Strukturen zu verändern:

  • Weniger Multitasking,
  • weniger Überlastung,
  • weniger geheuchelte Werte, die dann doch mit Füßen getreten werden.

Um die Art der Belastungen am Arbeitsplatz sichtbar zu machen, sollten Unternehmen Programme durchführen für:

  • betriebliche Gesundheitsförderung,
  • Eingliederungsmanagement nach längerer Krankheit oder
  • Gefährdungsbeurteilungen.

Alle drei sind in der Mehrheit der Betriebe inzwischen verbreitet, allerdings weniger in kleineren Firmen als in Großbetrieben. Nur so lässt sich die psychische und sonstige Gesundheit der Mitarbeiter dauerhaft erhalten. Insbesondere die Führungskräfte haben hier eine wichtige Vorbildfunktion: Nur wenn sie auch mal früher gehen oder nicht erreichbar sind, werden sich das auch die Beschäftigten trauen.

Was können Sie als Betriebsrat tun, um stressgeplagten Kollegen zu helfen?

Sprechen Sie als Betriebsrat einerseits allgemein mit der Geschäftsleitung, wenn Burn-out-Fälle unter Ihren Mitarbeitern auftreten. Weisen Sie sie möglicherweise auf Unterschiede zwischen Depression und Burn-out hin, sollte sie diese nicht von sich aus kennen. Und machen Sie ihr auch klar, dass Depression heilbar ist. Nur verbesserte Strukturen schaffen nachhaltige Veränderungen.

Als Betriebsrat sollten Sie andererseits genauer hinschauen, wenn ein Kollege über längere Phasen still in der Ecke sitzt, sich nicht mehr an Unterhaltungen beteiligt und sich zurückzieht. Verfallen Sie als Betriebsrat nicht in die Routine so mancher Vorgesetzter, die die ersten Burn-out-Symptome manchmal sogar positiv sehen, wenn beispielsweise ein Mitarbeiter jeden Abend länger im Büro bleibt oder an den Wochenenden Arbeit mit nach Hause nimmt. Das mag nach Übereifer aussehen. Es kann aber ein Zeichen sein, dass Ihr Kollege sein Arbeitspensum nicht mehr bewältigt. Da hilft es, wenn Sie als sein Betriebsrat ein erstes Gespräch mit ihm führen: Vorsichtig, fallen Sie nicht mit der Tür ins Haus! Äußerst behutsam versuchen Sie herauszufinden, was der Grund für das veränderte Verhalten Ihres Kollegen oder Ihrer Kollegin sein könnte.

Als Betriebsrat sind Sie auch der erste Ansprechpartner auf Betriebsebene. Sie haben dann mehrere Möglichkeiten, wie Sie weiter verfahren. Sie können die Inanspruchnahme von professioneller therapeutischer Hilfe anregen und Ihren Kollegen dabei unterstützen. Ersetzen können Sie deren Therapie freilich nicht. Außerdem muss Ihr Kollege die Hilfe auch wirklich zulassen wollen. Das ist in unserer auf Erfolg und Leistung getrimmten Gesellschaft nicht immer leicht.

Wenn ein Mitarbeiter depressive Tendenzen hat, lautet die wichtigste Regel zunächst: Nehmen Sie die Krankheit ernst und versuchen Sie, Ratschläge zu vermeiden wie: „Nun reiß‘ Dich doch mal zusammen; geh‘ doch mal wieder ins Kino oder mit den Kollegen zum Kegeln, dann kommst Du schon auf andere Gedanken.“ Was in anderen Situationen durchaus hilfreich erscheint, ist für den depressiven Menschen nicht mehr möglich. Ratschläge dieser Art verstärken nur die Schuldgefühle, die zum Krankheitsbild gehören. Sie lassen die Situation für den Betroffenen noch auswegloser erscheinen. Versuchen Sie es mit einer direkten Ansprache: „Was ist los? Brauchst Du Hilfe?“

Ergreifen Sie als Betriebsrat Maßnahmen gegen Burn-out und psychosoziale Belastungen am Arbeitsplatz. Sie sind Bestandteil eines modernen Arbeits- und Gesundheitsschutzes im Betrieb. Folgende Aspekte sind von Bedeutung:

  • Psychische Belastungen müssen Sie offen ansprechen. Sie gehören zum betrieblichen Arbeitsschutz. Brechen Sie als Betriebsrat das Schweigen! Sorgen Sie als Betriebsrat für eine offene Gesprächsatmosphäre und zeigen Sie so Fehlentwicklungen auf!
  • Treten Sie als Betriebsrat für gesunde Arbeitsbedingungen und ein gutes Betriebsklima ein! Eine wirksame Arbeitsorganisation, gute Workflows, Arbeitsbedingungen, die den gesetzlichen Arbeitsschutz- und Arbeitszeitregelungen entsprechen oder gar über diese hinausgehen, ein offenes, vertrauensvolles Betriebsklima und interner Zusammenhalt – das alles sind wichtige Bausteine zur Burn-out-Prävention.
  • Erinnern Sie den Arbeitgeber, falls nötig, an seine Fürsorgepflicht. Lassen Sie ihn gegebenenfalls eigene Sozialberater einstellen oder in Kontakt mit entsprechenden Einrichtungen treten. Ebenso wie für Suchtgefährdete können sie für Burn-out-Betroffene eine wertvolle Hilfe sein.
  • Seien Sie sich als Betriebsrat aber immer bewusst: Sie können das Problem nur vorsichtig ansprechen, aber nicht lösen. Burn-out und Depression können sich in den gleichen Symptomen äußern. Es ist daher schwer, eine genaue Diagnose zu treffen, woran der Betroffene leidet. Das kann nur ein Arzt oder Therapeut.
Autor*innen: Silke Rohde (ist Rechtsanwältin & Journalistin sowie Chefredakteurin des Fachmagazins Betriebsrat KOMPAKT.), Martin Buttenmüller (ist Journalist und Chefredakteur des Fachmagazins Betriebsrat INTERN.), Michaela Kraus (Michaela Kraus ist Medical Wellness Coach und berät zu Mikronährstoffen und gesunder Ernährung.), Friedrich Oehlerking (Friedrich Oehlerking ist Journalist und Autor des Werkes Wirtschaftswissen für den Betriebsrat.)