27.02.2022

Gesunde Führung: die wichtigste Unterweisung für Führungskräfte

Psychische Belastungen zu vermeiden, ist heutzutage ein zentrales Thema im Arbeitsschutz. Aber auch Vorgesetzte sind nur Menschen mit Launen und Schwächen und dies kann sich in ihrem Führungsstil niederschlagen. Sie als Sicherheitsverantwortlicher sollten daher mit gutem Rat zur Seite stehen und dieses Thema in Ihrer Unterweisung der Führungskräfte berücksichtigen. Lesen Sie, welche Punkte Sie dabei beachten sollten.

Frau gibt Mann High Five

Als Leitfaden für Ihre Unterweisung der Führungskräfte dienen folgende Punkte, die die Basis für eine gesunde Mitarbeiterführung legen:

  1. als Führungskraft gut für sich selbst sorgen
  2. wertschätzender Umgang und offene Kommunikation
  3. eine funktionierende innerbetriebliche Organisationskultur

Wenn Sie diese Punkte (wie hier) nun in Ihrer Unterweisung für Führungskräfte weiter erörtern, haben Sie das Wesentliche vermittelt.

Gut für sich selbst sorgen

Wer entspannt und freundlich mit anderen umgehen möchte, sollte auch selbst entspannt sein und ein gutes Verhältnis „zu sich selbst“ haben. Menschen, die andere anschreien, Stress verbreiten und selten ein positives Wort finden, haben in der Regel selbst Schwierigkeiten oder fühlen sich (gesundheitlich) nicht wohl. Klar, gerade in Führungspositionen ist es oft nicht so einfach entspannt zu bleiben, etwa wenn der Kunde schon ungeduldig mit den Fingern trommelt. Dennoch sollte jede Führungskraft alles dafür tun, denn umso besser wird es im Team laufen.

Ein täglicher Spaziergang zum Durchatmen, eine kleine Meditation zwischendurch, Sport zum Stressabbau – mit diesen und vielen anderen Maßnahmen lässt sich viel erreichen. Was am besten hilft, hängt auch von persönlichen Vorlieben ab. Seminare, Workshops oder Coachings vermitteln grundlegendes Wissen und Fähigkeiten. Vielleicht regen Sie als Sicherheitsfachkraft auch mal ein entsprechendes Angebot für Führungskräfte an.

Wertschätzender Umgang, offene Kommunikation

„Wie man in den Wald hineinruft, so schallt es heraus“, „Der Ton macht die Musik“ – in alten Sprichwörtern wie diesen steckt jede Menge Wahrheit. Das kann jeder auch einfach mal ausprobieren: Lächeln Sie einige Mitmenschen an, machen Sie bei anderen ein unfreundliches Gesicht. Sprechen Sie mit einigen ruhig und freundlich, mit anderen unwirsch und abweisend. Die Quittung werden Sie unmittelbar erhalten.

Bezogen auf einen gesunden Führungsstil bedeutet dies: Anstatt nur immer auf negative Weise zu kritisieren, sollten Vorgesetzte das Team motivieren, unterstützen und in eigenverantwortlichem Arbeiten fördern.

Das funktioniert, indem Chefs

  • das Wohlergehen der Beschäftigten im Blick behalten,
  • individuelle Bedürfnisse berücksichtigen,
  • allen im Team mit Rat und Tat zur Seite stehen,
  • konstruktives Feedback geben.

Die Organisationskultur verbessern

Ein indirekter Faktor, der eine freundliche Kommunikation auf allen Seiten erleichtert, ist eine gute innerbetriebliche Organisationskultur. Denn: Unklarheiten sowie Termindruck aufgrund von Fehlplanungen oder fehlenden Zeitpuffern führen zu Stress. Und der wiederum schlägt sich schnell in einem schroffen oder genervten Umgangston nieder. Auch hierauf sollten Sicherheitsfachkräfte also achten und dabei die Beschäftigten mit einbeziehen.

Alle Führungskräfte sollten außerdem ihre Vorbildfunktion beachten. Egal ob Überstunden, eine vernünftige Pausenkultur oder generell Verhalten in stressigen Situationen – wenn Vorgesetzte sich selbst an den Arbeitsschutz halten und ein gesundes Verhalten vorleben, werden die Beschäftigten auch eher motiviert sein, es ihnen gleichzutun.

 

Autor*in: Christine Lendt